Neubrandenburg/Schwedt (dpa/mv). Ungeachtet der Absage aus Berlin fordert die Wirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern weiterhin den Bau einer zweiten Ölleitung zwischen dem Ostsee-Hafen Rostock und der Raffinerie Schwedt in Brandenburg. „Wir brauchen dringend Versorgungssicherheit und weiter bezahlbare Energiepreise“, sagte der Hauptgeschäftsführer der Neubrandenburger Industrie- und Handelskammer (IHK), Torsten Haasch, am Montag der Deutschen Presse-Agentur.

Ungeachtet der Absage aus Berlin fordert die Wirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern weiterhin den Bau einer zweiten Ölleitung zwischen dem Ostsee-Hafen Rostock und der Raffinerie Schwedt in Brandenburg. „Wir brauchen dringend Versorgungssicherheit und weiter bezahlbare Energiepreise“, sagte der Hauptgeschäftsführer der Neubrandenburger Industrie- und Handelskammer (IHK), Torsten Haasch, am Montag der Deutschen Presse-Agentur.

Seit dem Jahreswechsel kommt nach dem Willen der Bundesregierung kein russisches Öl mehr über die Pipeline Druschba zur PCK-Raffinerie. Das Werk wird über eine bestehende Rohrleitung von Rostock nach Schwedt mit Öl versorgt, die Auslastung ist Experten zufolge auf etwas mehr als 50 Prozent gesunken. Von Schwedt werden große Teile Ostdeutschlands und der Westen Polens mit Treibstoff versorgt. „Das Herunterfahren der Raffinerie gefährdet die Unternehmen“, sagte Haasch.

Das Bundeswirtschaftsministerium hatte vor wenigen Tagen bestätigt, dass der Bund keine zweite Rohrleitung neben der bestehenden alten Pipeline finanzieren will. Stattdessen soll die Kapazität der alten Leitung um etwa 10 bis 20 Prozentpunkte erhöht werden. In welchem Zeitraum diese Ertüchtigung laufen soll, blieb unklar.

Ohne zweite Pipeline seien auch Pläne, wonach Schwedt und Rostock künftig Wasserstoffproduktion und -transport ausbauen wollen, nicht umsetzbar, kritisierte der IHK-Chef. In dem Werk würde zudem Schweröl für die Asphaltfertigung im Straßenbau gebraucht. Derzeit werde gar kein Bitumen in Schwedt produziert.

In Schwedt sind 1200 Menschen beschäftigt, zudem viele Mitarbeiter bei Zulieferern und Dienstleistern auf dem Gelände und in der Region. Die Kammer vertritt die Interessen von rund 25 000 Unternehmen.