Leipzig/Erfurt.

Der ostdeutsche Maschinen- und Anlagenbau spürt die Investitionszurückhaltung in Teilen der Industrie. Der Auftragseingang im ersten Halbjahr, der eigentlich gut lief, habe im Juni einen Dämpfer erhalten, teilte der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) Ost am Montag in Leipzig mit.

Die Bestellungen seien im Juni real um fünf Prozent gesunken - vor allem wegen einer nachlassenden Inlandsnachfrage nach Maschinen, Anlagen, Komponenten und Dienstleistungen. Während die Aufträge aus dem Ausland um ein Prozent zurückgingen, verringerten sich die aus Deutschland um elf Prozent.

«Hier spiegelt sich die zunehmend zurückhaltende Investitionsbereitschaft der Kunden wider», erklärte VDMA Ost Geschäftsführer Oliver Köhn. Hohe Energiepreise und Debatten über Versorgungssicherheit mit Gas sowie Zulieferteilen beunruhigen derzeit große Teile der Wirtschaft.

Trotz der Probleme im Juni sei die Halbjahresbilanz insgesamt positiv, erklärte der Verband. Die ostdeutschen Maschinenbaubetriebe verbuchten in den sechs Monaten insgesamt ein Auftragsplus von 16 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum - aus dem Inland lag es bei 13 Prozent, aus dem Ausland bei 17 Prozent.

Nach Angaben von Köhn reicht das Auftragsvolumen für sechs Produktionsmonate bis Ende Dezember 2022. Nach wie vor erschwerten Lieferengpässe für Bauteile, Material und Rohstoffe, aber auch Einreisebeschränkungen beispielsweise nach China sowie Personalmangel das Bearbeiten von Aufträgen.