Neubrandenburg/Potsdam.

Am Landgericht Neubrandenburg soll heute (13.00 Uhr) der Zivilprozess um Geldforderungen gegen den letzten DDR-Innenminister und Anwalt Peter-Michael Diestel fortgesetzt werden. Dabei fordert der Kläger Mario Genth als ehemaliger Kanzleipartner Diestels aus der Zeit in Potsdam noch 280 000 Euro ein. Diestels Anwältin hatte diese Ansprüche im ersten Verhandlungstermin aber zurückgewiesen. Das Landgericht hatte dann einen Vergleichsvorschlag unterbreitet. Bis zuletzt blieb aber unklar, ob beiden Seiten diesem zustimmen wollen. Sollte es keine Entscheidung geben, könnte auch ein weiterer Zeuge und ein weiterer Verhandlungstermin benannt werden.

Diestel selbst war zu dem Prozess zuletzt nicht angereist und wurde von einer Anwältin vertreten. Genth hatte nach eigenen Angaben 37,5 Prozent der Gesellschafteranteile der gemeinsamen Kanzlei in Potsdam, die 2017 aufgelöst worden war. Diese will er von einem anderen ehemaligen Anwaltspartner Diestels übernommen haben, was Diestel aber bestreitet. Der 69 Jahre alte Diestel war in der letzten DDR-Regierung von April bis Oktober 1990 Innenminister. Inzwischen liegt das Zentrum seiner Kanzlei in Zislow, was zum Landgerichtsbezirk Neubrandenburg gehört.

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