Salzwedel. Mehrere Autos und ein Krankenwagen bauen am Wochenende Unfälle mit Wildtieren. Gerade jetzt sei die Gefahr von Wildunfällen hoch, warnt der ADAC. Hintergrund ist die Umstellung auf Sommerzeit.

In den ländlichen Regionen Sachsen-Anhalts hat es am Wochenende erneut zahlreiche Autounfälle mit Rehen und Wildschweinen gegeben. Bei Salzwedel erfasste am frühen Samstagmorgen ein Rettungswagen auf dem Weg zu einem Einsatz ein Reh. Das Tier wurde dabei getötet und der Rettungswagen so schwer beschädigt, dass der Notarzt nicht zu seinem Einsatz fahren konnte, wie die Polizei am Sonntag mitteilte.

Bei Amsdorf (Mansfeld-Südharz) und Mansfeld gab es darüber hinaus zur Morgen- und zur Abenddämmerung am Samstag je einen Unfall mit einem Reh. Beide Tiere verendeten danach. Ebenfalls am Samstagabend erfasste in Luckenau (Burgenlandkreis) ein Auto ein Wildschwein, das plötzlich auf die Straße gelaufen war.

Der ADAC rief die Autofahrer am Wochenende erneut zur Aufmerksamkeit auf. Durch die Umstellung auf die Sommerzeit am Sonntag falle der Berufsverkehr schlagartig wieder genau in die Dämmerung. "Zu dieser frühen Stunde ist auch das Wild unterwegs, das weder Sommer- noch Winterzeit kennt", teilte der ADAC mit.

Autofahrer müssten darum besonders aufpassen: Sie sollten den Straßenrand im Auge behalten, im Gefahrenfall hupen und gegebenenfalls abblenden, damit das Tier einen Fluchtweg finden könne. Auf keinen Fall sollten Autofahrer einem Tier ausweichen, sondern stattdessen das Lenkrad fest umgreifen und bremsen. Wer sich einem angefahrenen Tier nähere, solle außerdem wegen Tollwutgefahr unbedingt Handschuhe anziehen.

Wildwechsel gehören laut dem ADAC außerhalb geschlossener Ortschaften zu den häufigsten Unfallursachen - allein im Jagdjahr 2019/2020 habe es in Sachsen-Anhalt 9360 Wildunfälle gegeben. Rund 70 Prozent dieser Unfälle würden von Rehwild verursacht.

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