Hamburger Staatsrat Rieckhof spricht sich für die Stärkung des Binnenschiffsverkehrs aus. Neun Millionen Tonnen Güter pro Jahr.

Scharnebeck. Die Metropolregion Hamburg einschließlich des Landkreises Lüneburg will ein Zeichen setzten für den Ausbau des Schiffshebewerks in Scharnebeck. So hat der Besuch des Hamburger Staatsrats Andreas Rieckhof aus der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation in Scharnebeck Signalcharakter.

"Durchschnittlich werden auf dem Elbe-Seiten-Kanal jährlich rund neun Millionen Tonnen transportiert. Bei einem Ausbau des Hebwerks könnte das Wachstum auf 25 Millionen Tonnen anwachsen", sagt der Staatsrat, der vier Jahre als Bürgermeister in Stade wirkte. Gemeinsam mit Landrat Manfred Nahrstedt und Martin Köther, Leiter des Wasser- und Schifffahrtsamtes Uelzen, besuchte er das Hebewerk.

Hintergrund des Schulterschlusses ist das drohende Sparkonzept des Bundesverkehrsministeriums. Danach soll der Elbe-Seiten-Kanal, der Südostniedersachsen an den Hamburger Hafen anbindet, in seiner Bedeutung herabgestuft werden. Für die Wasserstraße, die für Unternehmen der Region von großer Bedeutung ist, würden damit wichtige Ausbau-Investitionen nicht mehr möglich sein.

Einziges Kriterium für die Einstufung ist eine Schätzung des Güteraufkommens bis 2025. Der Elbe-Seiten-Kanal würde dann trotz seiner wirtschaftlichen Bedeutung nicht im Vorrangnetz eingestuft.

Nach Auskunft Köthers ist der Bau einer großen Schleuse in Erweiterung des Hebewerks möglich. Damit eröffnen sich neue Perspektiven für den Elbe-Seiten-Kanal, die Stärkung der Binnenschifffahrt sowie eine intensivere Zusammenarbeit zwischen dem Landkreis Lüneburg und Hamburg.

Zur Metropolregion zählen Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern sowie Bremen. Die Binnenschifffahrt brauche fahrbare Verbindungen nach Magdeburg, Haldensleben, Braunschweig, Hannover und Minden, Peine, Salzgitter und Bramsche, sagt Rieckhof. "Es ist in unser aller Interesse, den Engpass Scharnebeck zu erweitern" so der Hamburger Staatsrat.

Die derzeitigen Tröge seien nicht für den modernen Güterverkehr ausgerichtet. Generell sei es Ziel, den maximalen Anteil des Hamburger Frachtaufkommens an der Binnenschifffahrt auf fünf Prozent zu erhöhen. Derzeit bewegt er sich bei ein bis zwei Prozent.

Sowohl Rieckhof als auch Nahrstedt sind sich einig, was die Bewertung der Elbe und des Hebewerks betrifft: "Die Elbe soll so bleiben wie sie ist. Wichtiger als die Elbe ist für uns der Ausbau des Kanals."

Dann könnten nämlich doppelt so lange Schubverbandschiffe die Wasserstraße passieren. "Die Binnenschifffahrt muss sich für regionale Umschlagunternehmen rechnen. Das tut sie erst bei einer großen Schleuse", sagt Rieckhof und ergänzt: "Wir in der Region sind auf der Sonnenseite der Globalisierung. Eine Region wächst zusammen oder geht zusammen unter."