Kurz vor der Kommunalwahl in Niedersachsen am 11. September hat die Rundschau alle 42 Mitglieder des Lüneburger Stadtrats um einen Rückblick auf die vergangene Ratsperiode und eine Vorschau auf die kommende Legislaturperiode gebeten. Ulrich Blanck ist Mitglied der Grünen-Ratsfraktion. Die Fragen stellten Carolin George und Elke Schneefuß.

Lüneburger Rundschau:

Was war Sie Ihr größter Erfolg während der vergangenen fünf Jahre im Rat?

Ulrich Blanck:

Die Verhinderung der Sparkassenfusion. Die Fusion war wie man heute ja sehen kann, nicht erforderlich. Sie hätte den Standort Lüneburg erheblich geschwächt. Es wären nach meiner Einschätzung Arbeitsplätzen verloren gegangen.

Was buchen Sie als Misserfolg ab?

Dass statt eines Parks das Gelände der Nordlandhalle wieder bebaut werden soll. Ich hatte einen Entwurf für einen schönen Park mit Biergarten angeregt, leider hatte die Idee bei der CDU/SPD keine Chancen. Dort muss wohl mit Wohnungsbau Geld verdient werden -zu Lasten des Stadtbilds und der Anwohner.

Wessen Arbeit hat Ihnen im Rat am meisten imponiert?

Die meiner neuen Kollegin Sonja Hollstein. Sie ist spät in den Rat nachgerückt, hat sich aber sehr schnell eingearbeitet, fundierte Beiträge geliefert, Anträge erarbeitet und auch eingebracht.

Worüber haben Sie sich geärgert?

Über die CDU/SPD-Gruppe, die gute Ideen nur deshalb blockiert hat, weil sie nicht von ihnen stammten. Über die Kurzsichtigkeit eben dieser Gruppe, die Straßenbeleuchtung zu privatisieren.

Wie viel Prozent von dem, was Sie sich vorgenommen hatten, ist eingetreten?

Das kann ich so nicht bemessen, aber einiges hat geklappt. In diesem Jahr zum Beispiel der Frieshain auf dem Waldfriedhof. In einer pluralistischen Gesellschaft wird man nie alles erreichen. Das muss man als Politiker jederzeit wissen um Ablehnungen und Enttäuschungen nicht persönlich zu nehmen.

Warum treten Sie bei der kommenden Kommunalwahl wieder an?

Ich trete wieder an, weil ich noch jede Menge gute Ideen habe, wie ich finde, und die ich gern diskutieren möchte. Ich möchte meine Ratskollegen davon überzeugen und sie auch umsetzen.