Die Grünen im niedersächsischen Landtag Niedersachsen erwarten eine gründliche Untersuchung der Vorwürfe gegen den Kultusminister.

Lüneburg. Die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Miriam Staudte fordert, mehr als eine Vorprüfung seiner Doktorarbeit durch den Dekan der Universität Potsdam Prof. Klaus Goetz. "Das reicht nicht aus. Wir erwarten, dass der Dekan heute den gesamten Promotionsausschuss einschaltet", so Staudte.

Nach ihren Worten gebe es genügend Hinweise, die den Verdacht begründeten, dass in der Arbeit Althusmanns systematisch die Herkunft fremden Gedankenguts verschleiert werden sollte. Staudte: "Zwar geschickter als bei zu Guttenberg, aber das macht es nicht besser." Sie sagt, Althusmann habe sich in den vergangenen Wochen bemüht, einen gelassenen Eindruck zu hinterlassen. "Wenn er so überzeugt von seiner Arbeit ist, müsste er auch eine Prüfung durch die Kommission zur Untersuchung wissenschaftlichen Fehlverhaltens befürworten."

Seine Aussagen, es habe sich um handwerkliche Fehler gehandelt oder es gäbe keine einheitlichen Vorschriften, wie in wissenschaftlichen Arbeiten zitiert werden müsse, wertet die Abgeordnete als Schutzbehauptung. Staudte kritisiert die Bagatellisierung durch CDU-Fraktionschef Björn Thümler. Dieser hatte auf die Frage, so Staudte, ob Althusmann auch nach einer Aberkennung des Doktortitels Kultusminister bleiben könne, in einem Zeitungsbericht bejaht.