Auf eine lange Tradition blickt sie zurück, die gute alte Tante SPD: Sie gehörte zu den ersten Parteien auf deutschem Boden überhaupt.

Friedrich Ebert, Willy Brandt und Egon Bahr - große Namen, die Geschichte schrieben, inzwischen aber selbst zu derselben gehören.

Die Partei ist ins Schlingern geraten. In Meinungsumfragen dümpelt sie regelmäßig bei 20 Prozent der Wählerstimmen. Vorbei die Zeit, in der sich die Partei eines stabilen Zuspruchs erfreuen durfte. Heute räumen bei Wahlen häufig die Grünen ab, auch in Lüneburg ist das so.

An der Basis müht man sich derweil aufrichtig um jeden Genossen: Die Atmosphäre ist herzlich, wenn man sich trifft, Interessenten werden mit Gastmitgliedschaften umworben. Im Internet wird getwittert, was das Zeug hält. Für den kommenden Kommunalwahlkampf sollen noch einmal alle Kräfte mobilisiert und mit allen verfügbaren Mitteln um die Wähler geworden werden.

Leicht wird's nicht. Vergeblich müht sich das Duo Andrea Nahles und Sigmar Gabriel an der Spitze der Bundespartei um klare Konturen. Die wird es aber brauchen, wenn man auch in der Provinz mitregieren will. Schließlich gibt es in Sachen Soziales und Arbeit Konkurrenz durch die Linken, Umweltthemen scheinen vor allem von den Grünen gepachtet.

Die Genossen werden ihre Silhouette schärfen und harte Kante fahren müssen, auch wenn man damit den einen oder anderen verprellt. Gradlinigkeit jedoch ist ein Pfund, mit dem man beim Wähler wuchern kann.