Unternehmer Eberhard Manzke sucht einen neuen Standort für die geplante Mineralstoff-Deponie

Barendorf. Mit dieser Nachricht hatte keiner der Bürger gerechnet, die auf das Gelände der Heimvolkshochschule Barendorf gekommen waren, um sich über den Stand der Dinge in Sachen Mineralstoff-Deponie zu informieren. Die Deponie werde am geplanten Standort in Volkstorf nicht gebaut, verkündete Ottmar Schulz. So habe es Eberhard Manzke auf dem Mediationstreffen am Freitag verkündet.

Schulz ist Anwohner der Straße Am Waldesrand in Volkstorf, vis à vis der Bauschutt-Recycling-Deponie, und nimmt regelmäßig an den Mediationstreffen teil, sie sollte Bürger und Vertreter der Firma Manzke zusammenbringen, um über die geplante Deponie und die Probleme des laufenden Betriebs zu sprechen. Freitagabend sei Eberhard Manzke, Senior des Bauunternehmens, regelrecht der Kragen geplatzt. "Erst sollte ich ausgeschlossen werden, weil meine Beiträge zu aggressiv seien, dann plötzlich hieß es: Die Deponie wird am geplanten Standort nicht gebaut."

Die Gäste der von Ruth Svensson und Heidrun Meißner organisierten Infoveranstaltung klatschten begeistert. Die Volkstorferin Ruth Svensson jubelte und hielt doch schnell inne, "weil uns diese Entscheidung noch nicht schriftlich vorliegt."

Eine Pressemitteilung der Manzke-Unternehmensgruppe liegt der Lüneburger Rundschau vor. Darin informiert Geschäftsführer Matthias Krause: "Die Manzke Unternehmensgruppe stellt ihre Planungen für den Bau einer Mineralstoffdeponie am Betriebsstandort Volkstorf ein. Dieses gab das Unternehmen anlässlich der gestern im Barendorfer Rathaus abgehaltenen vierten Mediationsveranstaltung zum Gewerbestandort Volkstorf bekannt. Im Zuge des sehr konstruktiven Dialogs mit den Anwohnern des Industriegebiets wurde den Verantwortlichen deutlich, dass Bau und Betrieb einer Deponie für Siebsande aus der Bauschutt-Recyclinganlage aufgrund der Nähe zur Ortslage als zu belastend empfunden werden. Da der Aufbereitungsbetrieb gerade in Anbetracht der im nächsten Jahr zu erwartenden Ersatzbaustoffverordnung unbedingt auf eine langfristig nutzbare Deponieeinrichtung angewiesen ist, beginnt nun erneut der Suchprozess nach einem geeigneten Standort im Landkreis Lüneburg."

Fraglich sei, so die Barendorfer Kommunalpolitikerin Heidrun Meißner, ob die Mineralstoff-Deponie überhaupt genehmigt worden wäre: "Der Abstand zwischen Wohnbebauung und geplanter Mineralstoff-Deponie beträgt nur 120 Meter." Parallel hatte die Aktivistin Staubproben aus Haus und Garten der Familie Svensson in Volkstorf untersuchen lassen. "Es wurden erhöhte kristalline Bestandteile im Bauschuttstaub gemessen, darunter Gips und Calcit. Sie sind eindeutig gesundheitsgefährdend, werden sie über längere Zeit eingeatmet."

Die Politik, so Heidrun Meißner, habe verpasst, ein Kreislaufwirtschaftsabfallkonzept zu erarbeiten, inklusive Alternativstandorten. Außerdem sollte Träger einer solchen Deponie die öffentliche Hand sein und nicht ein privates Unternehmen. Da gehe es ausschließlich ums Geld.