Abnehmen ist teuer. 1600 Euro kostet das Abnehmprogramm “move&eat&more“.

Den Großteil davon übernehmen die Krankenkassen. Eindeutig besser ist also, die Kinder lernen jetzt sich gesund zu ernähren, als später mit Gelenk- oder Herzproblemen das Ansteigen der ohnehin schon üppigen Krankenkassenbeiträge weiter zu forcieren. Wie real diese Gefahr ist, illustriert dieser Fakt: Jeder dritte aktuelle Schulanfänger ist zu dick.

Sicher ist Übergewicht teilweise genetisch bedingt. Aber vieles wird den Kindern bei der Ernährung auch falsch vorgelebt.

Auch in der Schule, wo sie inzwischen fast den ganzen Tag verbringen, wird den Kindern nicht viel gesunde Ernährung oder Sport mit auf den Weg gegeben. Das EU-Schulobstprogramm scheiterte bereits 2009 im Niedersächsischen Landtag und auch in den Schulkiosken werden weit mehr Käsestangen und Schokocroissants als Äpfel oder Bananen verkauft.

Dabei ist längst erwiesen, dass falsche Ernährung nicht nur dick macht, sondern auch die Leistungsfähigkeit senkt. Sport haben die Kinder nur zwei Stunden in der Woche, wenn sie nicht zusätzlich AGs belegen. Die, die Bewegung nötig haben, umgehen sie oft mit Entschuldigungen und ärztlichen Attesten.

So sind Abnehmprogramme derzeit wohl unverzichtbar. Das Gute an dieser Nachricht: Sie bringen im besten Fall nicht nur die Kinder, sondern auch deren Familien auf den richtigen Weg. Die Kehrseite aber: Die Programme erreichen nur einen kleinen Teil der Übergewichtigen. Weshalb Institutionen wie Schulen da deutlich mehr bewirken könnten.