Investor beugt sich dem öffentlichen Druck gegen sein Rullstorfer Projekt

Rullstorf. Eine Hähnchenmastanlage für 84 000 Tiere in der Gemarkung Rullstorf ist vom Tisch. Der Landwirt, der den Bau zweier Ställe für jeweils 42 000 Junghühner erwogen hatte, sei aufgrund des öffentlichen Drucks gegen das Projekt von seinem Vorhaben abgerückt, sagt Katrin Peters, Sprecherin des Landkreises Lüneburg. "Das hat ein Gespräch mit seiner Ehefrau ergeben, die die Aufgabe der Pläne uns gegenüber bestätigt hat", so Peters weiter.

Der Landkreis hat den Bauern laut Peters um eine schriftliche Mitteilung gebeten: "Damit der Verwaltungsakt erledigt werden kann." Doch trotz der noch fehlenden schriftlichen Aussage des Landwirtes aus dem Scharnebecker Ortsteil Nutzfelde geht der Kreis Peters Worten zufolge davon aus, dass er seine Pläne tatsächlich nicht weiter verfolgt.

Wie bereits berichtet, hatten sich die Fraktionen der Grünen und der SPD im Lüneburger Kreistag vehement gegen den Bau der Hähnchenmastanlage ausgesprochen. Sie wollten verhindern, dass die industrielle Landwirtschaft den Fuß in die Tür bekommt und in den Landkreis Lüneburg mit dem Bau von Agrarfabriken einzieht.

Landrat Manfred Nahrstedt (SPD) hatte zudem schon die Antragskonferenz für das Vorhaben abgesagt, weil der Landkreis zunächst mit den betroffenen Gemeinden Scharnebeck und Rullstorf über die Mastanlage sprechen wollte. Bei einer Antragskonferenz klären die an der Genehmigung beteiligten Behörden und Ämter, welche Unterlagen für das Genehmigungsverfahren erforderlich sind.

Die jetzt zurückgenommenen Pläne für den Bau der Hähnchenmastanlage bei Rullstorf stehen in Zusammenhang mit einer Schlachtanlage in Wietze im Kreis Celle, in der künftig 2,5 Millionen Hühner geschlachtet werden sollen.