Eine Trendsportart aus England heißt Planking. Jugendliche legen sich dabei flach irgendwohin und stellen die Bilder davon ins Internet.

Ein Mensch, der sich platt wie ein Brett auf zwei Fahrradständer legt? Einige von Ihnen werden jetzt denken: "Das ist doch kein Sport." Oder: "Manche Menschen sind echt wahnsinnig." Andere wiederum denken vielleicht: "Planking? Was ist das denn?"

Seinen Ursprung hat dieses mittlerweile weitverbreitete Hobby, welches tatsächlich als Sportart gilt, in England. Dort fingen 1997 zwei Jungs im Teenageralter damit an, sich flach auf den Boden an einer beliebigen Stelle im Haus hinzulegen. Von Zeit zu Zeit erweiterten sie ihr "Trainingsgebiet" und suchten sich Plätze mitten in der Stadt.

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Seit 2007 heißt das ehemalige Lying-Down-Game, was so viel wie Hinlege-Spiel bedeutet, offiziell Planking. Besonders viele Anhänger hat das Planken in Australien. Aber auch in Deutschland hat sich die neue Sportart mittlerweile durchgesetzt. Besonders viel Aufmerksamkeit bekam das Planken dadurch, dass bei Facebook Gruppen gegründet wurden, in denen Menschen aus aller Welt ihre "Planking-Fotos" hochladen sollten.

Jetzt fragen sich wahrscheinlich wieder ein paar Leser, warum man Fotos ins Internet stellt, auf denen man einfach nur irgendwo herumliegt. Planking ist aber nicht nur "einfach so herumliegen", immerhin ist es eine anerkannte Sportart.

+++ "Planking", der neue Trend im Internet +++

Es erfordert eine sehr hohe Körperspannung und Konzentration. Man legt sich also nicht einfach hin, als würde man im Bett liegen, sondern flach wie ein Brett auf den Bauch, mit Blickrichtung nach unten und den Armen seitlich an den Körper gepresst.

Als Untergrund dienen nicht nur Grasflächen, Teppiche oder Tische. Fortgeschrittene Planker legen sich beispielsweise so hin, dass ihre Füße auf einem Gegenstand liegen und ihr Brustkorb auf einem anderen. Den Profis unter den Plankern ist das jedoch nicht genug - sie planken auf Straßenlaternen, auf Zaunpfählen oder sogar auf fahrenden Motorrädern oder Autos.

Selbst in Deutschland, Österreich und der Schweiz hat sich der Trend aus England durchgesetzt. Im österreichischen Fernsehen legen zwei Moderatoren sich sogar selbst flach auf einen Tisch und eine Parkbank.

Immer mehr Gruppen, Blogs und Foren werden im Internet gegründet, auf denen die sogenannten Planker Fotos hochladen, um über sie zu diskutieren, Komplimente zu bekommen oder andere Planker zu inspirieren.

Noch mehr Aufmerksamkeit bekam der neu entdeckte Sport im Mai 2011, allerdings nicht durch positive Umstände. Ein 20 Jahre alter Australier legte sich stark alkoholisiert auf sein Balkongeländer im siebten Stock. Er rutschte jedoch ab und starb. Dies war der erste offizielle Unfall als Folge des Plankens. Keine zwei Wochen später gab es erneut in Australien einen weiteren Vorfall. Ein ebenfalls 20-jähriger Australier plankte auf einem fahrenden Auto, fiel herunter und liegt seitdem im Koma.

Zum Glück sind das nur Ausnahmefälle, welche aber eindeutig dadurch passierten, dass die Beteiligten sich überschätzten. Alle anderen Planker sollten in diesen beiden Unfällen eine Warnung sehen und bei ihren nächsten Plankversuchen nur das tun, was sie auch wirklich können und nicht das, was sie zuvor im Netz gesehen haben. Wer fleißig weiter trainiert, für den reicht es möglicherweise auch in Zukunft für die Teilnahme an einem der immer wieder stattfindenden Planking-Wettbewerbe.

Sollten Sie also in nächster Zeit Menschen sehen, die augenscheinlich grundlos im Park oder auf Supermarktregalen liegen, keine Angst: Die machen nur Sport.