Die Maisernte im Landkreis Lüneburg läuft auf Hochtouren - früher als üblich. Die Ernte scheint gut zu werden, doch Naturschützer warnen.

Lüneburg. Im Norden zeichnet sich laut der Landwirtschaftskammer Niedersachsen eine gute Ernte für Futtermais ab - anders als im Süden und Osten Deutschlands. Dort klagen die Landwirte über Einbußen. "Hier gab es kaum Trockenschäden, da es im Sommer häufig geregnet hat", so das Fazit der Kammer.

Der Futtermais wird zuerst geerntet. Die Maispflanzen, die zur Energieerzeugung in Biogasanlagen vorgesehen sind, bleiben noch ein paar Tage länger auf den Feldern stehen.

Da die Fläche für den Maisanbau in Niedersachsen seit Jahren stetig steigt, vor allem, weil die Zahl der Biogasanlagen weiter zunimmt, mahnen Naturschützer, der Entwicklung Einhalt zu gebieten. So kritisierte der Naturschutzbund (Nabu) Niedersachsen bereits Ende vergangenen Jahres, dass Niedersachsen Tag für Tag wertvolles Grünland einbüße: "Das landschaftliche Gesicht verzerrt sich mit hoher Geschwindigkeit. Wiesen und Weiden verschwinden, die rapide ,Vermaisung' der Landschaft schreitet voran, auch eine Folge des unreflektierten Biomasse-Booms", so der Nabu.

Damit sei ein dramatischer Verlust auch von Artenvielfalt verbunden: Der Kiebitz, niedersächsischer Charaktervogel, verliere ebenso seine Heimat wie viele andere wiesenbrütende Vogelarten. "Wo einst die Uferschnepfe auf dem Zaunpfahl saß, gähnt heute Maiswüste", schlägt der Nabu Alarm vor einer möglichen Monokultur Mais.