Lüneburg boomt. Selbst die Verkäufer von Grundstücken scheinen ihr Glück kaum fassen zu können, so viele interessierte Investoren reißen ihnen die freien Flächen im Gebiet der Hansestadt förmlich aus der Hand.

Doppelt so viele Interessenten wie Grundstücke in Rosenkamp II, dem ehemaligen Sorgenkind der Stadt. Davon kann heute keine Rede mehr sein. Und das trotz Strommasten, trotz vorgeschriebener Eingeschossigkeit der Häuser im ersten Bauabschnitt - eigentlich K.o.-Kriterium bei vielen Bauherren.

Es ist ein Kompliment an die Stadt und alles, was zu ihr gehört, dass so viele Menschen in ihr leben möchten. Gleichzeitig ist der Bauboom eine Herausforderung für die Verkehrsplaner der Verwaltung: Denn mittelfristig wird es nicht reichen, die verkehrlichen Auswirkungen von Baugebieten einzeln und für sich betrachtet zu sehen: Wie werden die neuen Grundstücke erschlossen? Wie viele Fahrbewegungen pro Tag prognostizieren die Experten in der Umgebung?

Schon jetzt bricht der Verkehr auf Lüneburgs Einfallstraßen regelmäßig zu Feierabendzeiten zusammen. Erleben müssen das tausende Pendler jeden Tag - erst vorige Woche beim kilometerlangen Stau auf der Autobahn 39. Und zwar aus dem einfachen Grund, dass die Strecke nur einspurig zu befahren war. Besser sieht's auch in den Zügen nicht aus: Wer sicher sitzen will auf seinem Arbeitsweg, muss einen Platz reservieren. Die Neubaugebiete werden die Verkehrsplaner in jeder Hinsicht fordern.