Schwarzenbek. Sachsenwaldlauf mit Laufstrecken für jeden, Schießsport und ein buntes Rahmenprogramm locken am Tag des Sports an die Schützenallee.

Die Menschen sitzen zu viel, das hat eine Studie der deutschen Krankenversicherungen und des Sportbundes ergeben. Die aktuellen Daten zeigen, dass die Bundesbürger an Werktagen durchschnittlich 9,2 Stunden sitzen, ein Anstieg von 1,7 Stunden seit 2015. Besonders die 18- bis 29-Jährigen sind betroffen, die im Schnitt mehr als zehn Stunden täglich sitzen. Der landesweite „Tag des Sports“ am 3. September unter dem Motto „Sport sehen, Sport erleben, Sport ausprobieren!“ ist auch in Schwarzenbek ein Weg, um für mehr Bewegung zu werben.

Tag des Sports in Schwarzenbek mit Sachsenwaldlauf und Schießsport-Angeboten

„Wir wollen Menschen zeigen, dass es Spaß macht, sich fit zu halten. Dafür ist eine Laufveranstaltung mit Event-Charakter genau das Richtige“, sagt Dirk Habenicht vom Organisationsteam des 42. Sachsenwaldlaufs. In die gleiche Richtung zielen die Schießsportler, die gleich neben dem Sportplatz an der Schützenallee ihr Gelände haben und eine eigene Veranstaltung mit Tag der offenen Tür und Sommer-Biathlon anbieten.

So sehen die Medaillen für die Teilnehmer des 42. Sachsenwaldlaufs aus. Seit mehreren Jahren werden sie aus Holz gefertigt, als Symbol sowohl für den Wald als auch für die Nachhaltigkeit.
So sehen die Medaillen für die Teilnehmer des 42. Sachsenwaldlaufs aus. Seit mehreren Jahren werden sie aus Holz gefertigt, als Symbol sowohl für den Wald als auch für die Nachhaltigkeit. © Stefan Huhndorf | Stefan Huhndorf

Ein besonders attraktives Angebot haben die Mitglieder vom Lauftreff aus der TSV Leichtathletik-Abteilung auf die Beine gestellt. „Wir haben aktuell 300 Meldungen für den Sachsenwaldlauf. Das ist eine sehr hohe Zahl. Im Vorjahr hatten wir um diese Zeit erst 220 Meldungen“, so Dirk Habenicht. Erfahrungsgemäß kommen die meisten Meldungen sehr kurzfristig. „Wir rechnen wieder mit mindestens 500 Läufern. Warum sich so viele so spät entscheiden, wissen wir nicht genau. Wir vermuten, dass das mit dem Wetter zusammenhängt“, so der Lauftreff-Leiter. Da es erfahrungsgemäß viele Zuschauer zum Anfeuern gibt, werden vermutlich weitere tausend Menschen auf das Veranstaltungsgelände an der Schützenallee kommen.

Rahmenprogramm mit DJ und Stadtjugendring

Dort gibt es ein umfangreiches Rahmenprogramm – unter anderem vom Stadtjugendring mit Kinderschminken, einer Hüpfburg, Vorführungen von anderen Abteilungen des TSV und Firmenpräsentationen. Aber auch für die Läufer wird einiges geboten. Am Rand der Laufstrecke bei Start und Ziel legt DJ Paul Parker Musik auf. Er begleitet sonst die Spiele der Footballer „Schwarzenbek Wolves“. Auch Zumba-Trainerin Michaela Buck ist mit von der Partie und macht mit den Sportlern vor dem Start ein Warm-up.

Beim beliebten Volkslauf am Sonntag, 3. September gibt es einige Neuerungen. „Der Trainingsstand der Menschen, die zu uns kommen, ist sehr unterschiedlich. Deshalb haben wir im Lauftreff für jeden das passende Angebot und so ist es auch beim Sachsenwaldlauf“, so Habenicht. Die Strecken reichen von 400 Meter bis zum Halbmarathon (21,0975 Kilometer). Neu ist die Distanz über 3,6 Kilometer für Anfänger, die sich die bisher als mittlere Distanz angebotenen 5,6 Kilometer nicht zutrauen. „Neue Strecken bedeuten zwar einen hohen logistischen Aufwand. Dem sind wir aber sehr gern nachgekommen und freuen uns, dieses Jahr auch eine Strecke als Schnupperlauf anbieten zu können“, sagt Habenicht.

Mannschaften können auch im Kostüm laufen

Da es ein Spaßlauf ist, wird es erstmals auch eine separate Mannschaftswertung geben. Nach dem großen Erfolg im vergangenen Jahr werden jeweils vier Finisher auf den einzelnen Strecken als Mannschaft gewertet und prämiert. „Eine weitere Auszeichnung gibt es für das kreativste Outfit, da es im letzten Jahr wirklich tolle Kostüme gab. Wir sind sehr gespannt, was die Teams sich dieses Jahr ausdenken“, so Habenicht. Beim Lauf im Spätsommer 2022 kam ein Team als Schlümpfe verkleidet.

Die Strecken führen durch den Sachsenwald, deshalb sind die Medaillen, die jeder Teilnehmer bekommt, aus Holz. Das symbolisiert den Wald und die Nachhaltigkeit. Die Medaillen werden von Mitgliedern des Organisationsteams entworfen und gefertigt, sagte TSV-Geschäftsführer Florian Leibold.

Sportverein hat großen Zulauf aus Neubaugebieten

„Der Sachsenwaldlauf ist natürlich eventlastig, aber er macht auf den Verein und die Angebote aufmerksam“, so Dirk Habenicht. „Wir haben dank der großen Neubaugebiete ohnehin großen Zulauf – vor allem im Bereich der Kinder. Aber für das Image ist der Lauf eine super Sache, und für den einen oder die andere vielleicht eine Motivation zum Sport“, ergänzt Florian Leibold. Der TSV hat mittlerweile bereits knapp 3000 Mitglieder und ist nach eigenen Angaben der größte Sportverein im Kreis.

Dietrich Köcher (62) ist eigentlich Triathlet: „Ich suche neue Herausforderungen“, sagte er beim letzten Biathlon-Cup der Schützen in Schwarzenbek
Dietrich Köcher (62) ist eigentlich Triathlet: „Ich suche neue Herausforderungen“, sagte er beim letzten Biathlon-Cup der Schützen in Schwarzenbek © Marcus Jürgensen | MarcusJürgensen

Davon ist die Schützengilde mit 90 Mitgliedern weit entfernt. Aber auch dort haben sich im Laufe des Jahres sechs junge Neumitglieder gefunden. Auf weiteren Zulauf hoffen die Schießsportler am 3. September beim Tag der offenen Tür. Wer nach dem Sachsenwaldlauf noch nicht genug Action erlebt hat, der kann dann gleich auf dem Nachbargrundstück zu den Schießsportlern kommen. Von 13 bis 17 Uhr sind alle Interessierten herzlich eingeladen, bei der Schwarzenbeker Schützengilde vorbeizuschauen und Sport zu sehen, zu erleben und vor allem selbst auszuprobieren. Besucher können mit der Luftpistole, Luftgewehr, Kleinkalibergewehr und mit dem Laserpunkt-Biathlongewehr schießen.

Der zielsicherste Besucher ist ein Jahr kostenlos im Schützenverein

„Wer möchte, kann an einem kostenfreien Preisschießen für jedermann teilnehmen“, sagt Schießmeister Siegfried Koslowski. Zu gewinnen gibt es kostenlose Mitgliedschaften in der Gilde. Der zielsicherste Teilnehmer schießt ein Jahr lang umsonst, für den Zweitplatzierten gibt es eine Halbjahres-Mitgliedschaft und der Dritte ist drei Monate kostenfrei dabei. Dafür müssen die Teilnehmer zehn Schüsse mit der Luftpistole, zehn Schüsse mit dem Luftgewehr, zehn Schüsse mit dem Kleinkalibergewehr und 15 Schüsse mit dem Biathlongewehr abgeben. Alle Ergebnisse werden zusammengezählt. Positiver Begleiteffekt: So kann jeder Teilnehmer verschiedene Disziplinen ausprobieren und testen, welche Sportart ihm am meisten liegt.

Auch die mobile Laser-Biathlonanlage kann von den Besuchern ausprobiert werden. Dafür ist die Teilnahme am Preisschießen nicht erforderlich. Wer möchte, kann aber auch einfach zuschauen und sich am Büfett mit Kaffee und Kuchen stärken.