Klein Zecher. Er hat als Kreispräsident jeden Kultursommer eröffnet. Nach seinem Abschied von der Politik ist der 81-Jährige nun als Künstler dabei.

Er wolle sich jetzt mehr seiner künstlerischen Karriere widmen, hatte Meinhard Füllner zum Ende seiner politischen Laufbahn erklärt. Der 81-Jährige war Landtagsabgeordneter und 20 Jahre Kreispräsident im Herzogtum Lauenburg. Jetzt ist er beim Kultursommer am Kanal als Künstler dabei: Mit Antje Ladiges-Specht lädt er zur Ausstellung „Der Weg ins Ungewisse“ in der Alten Schule (Am Müllerweg 1) in Klein Zecher.

Während die Bilder von Ladiges-Specht eher meditativ seien, sind die Skulpturen von Meinhard Füllner eher expressiv. Er zeigt seine vor allem großformatigen Arbeiten aus Edel- und rostendem Cortenstahl im Garten der ehemaligen Dorfschule, die Ladiges-Specht als Wohnhaus und Atelier nutzt. Dort steht unter anderem seine Arbeit „Universum“ – eine Art großformatiger Globus aus Edelstahl mit einer rostroten Kugel aus Cortenstahl im Mittelpunkt.

Wichtig bei Füllners Arbeiten: Schweißnähte dürfen nicht zu sehen sein, die Skulptur muss wie aus „einem Stück“ wirken. Dafür schleift und poliert der 81-Jährige sein Kunstwerk tagelang. „Darin sind wir uns sehr ähnlich: Immer alles sehr präzise und perfekt zu machen“, sagt Füllner über seine Ausstellungspartnerin. Die Ausstellung ist noch bis zum 30. Juli immer sonnabends und sonntags von 12 bis 18 Uhr geöffnet.

Der frühere Kreispräsident Meinhard Füllner (CDU) ist nicht nur als Politiker erfolgreich, sondern auch als Künstler: Im Atelier in Pogeez entstehen teils großformatige Arbeiten aus Edelstahl.
Der frühere Kreispräsident Meinhard Füllner (CDU) ist nicht nur als Politiker erfolgreich, sondern auch als Künstler: Im Atelier in Pogeez entstehen teils großformatige Arbeiten aus Edelstahl. © Meinhard Füllner | Meinhard Füllner

Offene Ateliers gehören zum Kultursommer

Die Bildende Kunst gehörte schon immer zum Kultursommer am Kanal, wurde aber in diesem Jahr besonders herausgestellt: In Müssen hat Holzkünstler Alexis Haeselich hinter dem Raiffeisenmarkt an der Raiffeisenstraße 11 einen Skulpturenpark geschaffen, der bis Montag, 31. Juli, von 11 bis 17 Uhr geöffnet ist. Die Galerie Ma(h)lwerk zeigt am 29. und 30. Juli von 11 bis 18 Uhr in Roseburg (Mühlenweg 24) Bilder von Sehnsuchtsorten der Lüneburger Künstlerin Gudrun Jakubeit. Berit Kröner und Mirja Schellbacht (www.diebrachiale.de) haben einen schmalen Gang – in ihrer Sprache eine „Brache“ – auf der Ratzeburger Herrenstraße mit Fotografien, Collagen und Objekten aufgewertet, die täglich bis zum 31. Juli zu sehen sind.

Ehemalige Kapelle wird zum Ausstellungsort

In Ratzeburg lädt für 22. und 23. Juli auch Claudia Bormann (Forellenweg 3) zum Atelierbesuch (11 bis 18 Uhr). Am 22. Juli wird in Alt-Mölln die Ausstellung „Verknüpfungen“ des Vereins KunstWerk in der Eventhalle (Bundesstraße 5) eröffnet, die an 22. und 23. Juli sowie am 29. und 30. Juli von 12 bis 18 Uhr geöffnet ist. Zur selben Zeit laden in Sierksrade Per Oliver Nau, Janine Turan, Leonardo de Aurelio und weitere Künstler zur Gemeinschaftsausstellung „Ich bin wie ich bin“ ein (Windfelden 25; 11 bis 18 Uhr). Ebenfalls an den beiden kommenden Wochenenden ist die Ausstellung „Subcutan“ über das Ökosystem Wald in Güster zu sehen (Dorfplatz 1; 14 bis 18 Uhr). Die Lübecker Künstlerin Anja Franksen hat dafür einen ganz besonderen Ausstellungsort gewählt: die mittlerweile entwidmete Kapelle der Gemeinde.

Weitere Höhepunkte der letzten Kultursommerwoche: Am Donnerstag, 27. Juli, spielt die Möllner Folkband in Salem (19.30: Kulturscheune, Seestraße 42). Der Eintritt kostet 12 Euro. Pianistin Daria Parkhomenko spielt am Freitag, 28. Juli, im Rokokosaal des Kreismuseums in Ratzeburg (19 Uhr: Domhof 12). Karten: 12 Euro. Der 18. Kultursommer am Kanal endet am Montag, 31. Juli, traditionell mit dem „blauen Montag“ im Möllner Stadthauptmannshof (20 Uhr: Hauptstraße 150).