Lauenburg. Franz Lerchenmüller durchstreifte „einen der schönsten Landkreise der Republik“. Warum er nach Lauenburg sogar zweimal kam.

Till Eulenspiegel, der Dom in Ratzeburg oder der Elbe-Lübeck-Kanal – dafür ist das Herzogtum Lauenburg bekannt. Aber warum heißt das Herzogtum eigentlich Herzogtum? Leistet sich Mölln tatsächlich einen festangestellten Stadtnarren? Wachsen im Sachsenwald Sachsen? Und was brüllt der Rufer in Lauenburg über die Elbe? Das sind Fragen, die eher selten gestellt werden. Auch damit beschäftigt sich der Lübecker Autor Franz Lerchenmüller in seinem neuen Buch: „Fast alles über das Herzogtum Lauenburg“. Die Themen reichen von A wie Agroforst bis N wie Nandus, von P wie Pantener Moor bis T wie Trecker Treck. Denn so abwechslungsreich wie die Natur des Kreises ist seine Geschichte und das ganz normale Alltagsleben.

Genauso wie die Erbfolge der askanischen Herzöge erfährt der Leser, warum das Atomkraftwerk Krümmel als Pannenreaktor galt, ob Swingolf etwas mit Swinger-Partys zu tun hat und worum es bei dem Streit um die Urmeer-Walskelette in Groß Pampau eigentlich geht. Nicht nur Touristen, sondern auch die Menschen zwischen Ratzeburg und Elbe erfahren hier jede Menge Neues über ihre Heimat.

Franz Lerchenmüller hat sich auf den Weg gemacht, um Geschichten von jenen Menschen zu erfahren, denen das Herzogtum Heimat ist. „Als ich zum Beispiel bei der Überfahrt auf der Kanalfähre in Siebeneichen dem Fährmann Peter Pintatis von dem Buch erzählte, sagte er spontan: „Bei uns in Rosenburg gibt es das Haus der Stille. Das gehört doch eigentlich auch in dieses Buch“, erzählt der Autor. So sei es ihm immer wieder ergangen.

Auch Bewohner des Herzogtums erfahren Neues

Das neue Buch von Franz Lerchenmüller ist ein Reisebegleiter, aber kein klassischer Führer. Es zeigt Highlights und versteckte Winkel, beschreibt aber nicht jeden Kirchenaltar. Für die Menschen im Kreis ist der Blick von außen aufschlussreich. Durch fremde Augen sieht man das Vertraute oft mit einem frischen Blick.

Manchmal ist es auch so, dass der Autor sich ein bisschen selbst in sein Reiseziel verliebt. So jedenfalls scheint es Franz Lerchenmüller mit der Stadt Lauenburg ergangen zu sein. Als der Reisebegleiter über das Herzogtum schon längst auf dem Markt war, zog es ihn noch einmal in die Schifferstadt – diesmal mit einem Voice-Recorder. Im Auftrag des Deutschlandfunks produzierte er einen Beitrag aus Lauenburg für das Reisemagazin Sonntagsspaziergang.

Franz Lerchenmüller berichtet ausführlich über Lauenburg

„Das journalistische Interesse von Franz Lerchenmüller galt historischen Altstadt, unserem schönen Raddampfer ,Kaiser Wilhelm’ sowie der Hitzlerwerft, die mit ihrer langen Geschichte mit Lauenburg verwachsen ist und trotz aller Traditionen stets am Puls der Zeit blieb“, postet Leiter Dr. Jörn Bohlmann auf der Facebookseite des Elbschifffahrtsmuseums.

Der Reisebegleiter „Fast alles über das Herzogtum Lauenburg“ ist im Vitolibro-Verlag erschienen und kann zum Preis von 12,90 unter der ISBN 978-3-86940-105-8 im örtlichen Buchhandel oder online bestellt werden. Das Buch trägt übrigens den Untertitel: „Eine Liebeserklärung an “. Der Radiobeitrag des Autors über die Stadt Lauenburg ist in der Audiothek des Deutschlandfunk unter www.deutschlandfunk.de/sonntagsspaziergang abrufbar.