Lauenburg. Aktivregion Sachsenwald-Elbe bringt das Geld für die Bahn auf den Weg. Doch wann der Bau beginnen kann, ist aktuell noch völlig offen.

Seit fast 18 Jahren kämpfen Lauenburger Jugendliche um eine Skaterbahn in der Schifferstadt – 2005 war die damalige Anlage im Fürstengarten abgebaut worden. Der Denkmalschutz hatte dies für die Rekonstruktion des historischen Parkes eingefordert. Viele der damaligen Skateboarder sind inzwischen selbst Eltern, immer wieder haben nachwachsende Generationen von Skatesportlern eine neue Anlage gefordert. Jetzt konnte das Projekt eine große Hürde nehmen: 100.000 Euro hat die Aktivregion Sachsenwald-Elbe für das Vorhaben bewilligt.

Aktivregion Sachsenwald-Elbe bewilligt 100.000 Euro für Skateanlage

Damit scheint die Finanzierung auf einem guten Wege. Auf gut 230.000 Euro ist die Anlage taxiert worden, die aktuell die größten Aussichten auf Realisierung hat. Sie soll nahe dem Sportplatz am Glüsinger Weg in unmittelbarer Nachbarschaft zum Ehrenfriedhof entstehen.

Die Variante zwei für eine Skaterbahn in Lauenburg ist mit voraussichtlichen Kosten von 230.000 Euro veranschlagt.
Die Variante zwei für eine Skaterbahn in Lauenburg ist mit voraussichtlichen Kosten von 230.000 Euro veranschlagt. © BGZ | Stadt Lauenburg

Jedoch sind die Preise für viele Projekte in den vergangenen Jahren geradezu explodiert. Zudem waren und sind die Auftragsbücher vieler Unternehmen übervoll. Folge: In öffentlichen Ausschreibungen schnellten Preise derart nach oben, dass Kommunen die Notbremse zogen. Andere konnten darauf verzichten, weil sich gar keine Unternehmen für die Realisierung ihrer Vorhaben fanden.

Der Baubeginn für die Bahn steht noch in den Sternen

„Wir müssen sehen, welches Ergebnis die Ausschreibung bringt“, zeigt sich Lauenburgs Bürgermeister Andreas Thiede zurückhaltend auf die Frage, ob er schon eine Aussage zu einem möglichen Baubeginn wagt. Zugleich stellt er klar: „Unser Ziel ist, dass es so schnell wie möglich losgeht.“ Doch das Auf und Ab in der Baukonjunktur mache eine Vorhersage schwierig. „Derzeit bewegt sich dort zu viel zwischen Himmel hoch jauchzend und zu Tode betrübt.“

2019 hatte eine Befragung durch das Lauenburger Jugendzentrum der Forderung nach einer Skateanlage neuen Schwung verliehen. Weit oben auf der Wunschliste der Befragten nahm sich der Kinder- und Jugendbeirat der Schifferstadt der Forderung an – und hat seitdem nicht locker gelassen.

Kinder- und Jugendbeirat und Facebook-Gruppe haben Druck gemacht

Eine Petition für eine Skateanlage haben viele junge Lauenburger unterschrieben. Und eine Facebook-Gruppe „Stimme der Jugend Lauenburg“ hatte binnen weniger Tage rund 80 Mitglieder.

Der Druck hat gewirkt: Die Forderung nach einer neuen Skaterbahn schaffte es nicht nur zurück auf die öffentliche Bühne, sondern auch auf die Tagesordnung der Politik. Das Problem: Während die Verwaltung aus Platz- und Finanzgründen auf eine kleinere Anlage ohne Halfpipe setzte, forderten viele Skater eine große Lösung.

Lokalpolitiker haben verlangt, öffentliche Fördermittel einzuwerben

Teile der Politik machten sich die Forderung zu eigen. Doch die nutzbare Fläche bietet nur bedingt Platz für eine größere Anlage. Die Politik forderte von der Verwaltung, sich um öffentliche Fördermittel zu bemühen. Die sind jetzt auf dem Weg.

Antonia Straub (links) und Lina Rowlin vom Kinder- und Jugendbeirat setzen sich für eine Skateanlage in Lauenburg ein. 
Antonia Straub (links) und Lina Rowlin vom Kinder- und Jugendbeirat setzen sich für eine Skateanlage in Lauenburg ein.  © Elke Richel

„Wichtiger als die Größe der Skaterbahn ist aktuell, dass sie bald realisiert wird“, sagt Lauenburgs Stadtjugendpflegerin Friederike Betge. Viele Lauenburger Kids wollten nicht länger warten: „Sie drängen darauf, dass die Bahn gebaut wird, bevor auch sie erwachsen sind.“

Bahn soll fertig werden, bevor Skater-Kids erwachsen sind

Die Entscheidung für die kleinere Lösung ist aus Sicht der Stadtjugendpflegerin folgerichtig. Die Variante zwei ist mit Nachbarn und Denkmalschutz abgestimmt. „Für die größere Variante bestünden Unwägbarkeiten.“ Zudem ist sie mit 340.000 Euro veranschlagt, würde anstelle einer Halfpipe über eine Bowl (Schüssel) verfügen.

Sollte im Nachhinein deutlich werden, dass die errichtete Anlage nicht reiche, könne dann immer noch geschaut werden, was am Standort realisiert werden könnte, so Betge. „Platzmäßig wäre eine Erweiterung dort möglich.“ Zunächst müsse aber geschaut werden, ob der ausgewählte Standort überhaupt von Lauenburgs Kindern und Jugendlichen in der Form angenommen werde.