Lauenburg. Wer 50 Jahre auf der Bühne steht, hat nicht nur ein großes Repertoire, sondern kann jede Menge erzählen. Das Publikum war begeistert.

Seit 50 Jahren sind die Lauenburger Folk Rovers aus der Musikszene der Stadt nicht mehr wegzudenken. Das Bühnenjubiläum feierte die Band am Freitagabend in voll besetzten Heinrich-Osterwold-Halle mit einem fulminanten Konzert.

Um 20 Uhr begann das Programm. Neben der Jubiläumsband hatten sich viele Weggefährten und befreundete Musikerkollegen eingefunden. Willy Darm hatte 1972 mit Peter Paulsen die Folk Rovers gegründet. Heute ist er nicht mehr dabei, Peter Paulsen schon. Musik liegt Willy Darm aber immer noch im Blut, genauso wie seinem Bruder Kally Darm. Klar, dass beide beim Jubiläumskonzert der Folk Rovers ebenfalls auf der Bühne standen. Und obwohl Moderator Andy Darm seit zehn Jahren nicht mehr öffentlich musiziert hat, ließ er sich nicht lange bitten, seinen Bruder auf der Ziehharmonika zu begleiten.

50 Jahre Folk Rovers: Lauenburg feiert seine Traditionsband

Im Wechsel mit den Folk Rovers sorgten weitere Lauenburger Bands für Stimmung im Saal. Die Kielschweine begeisterten mit einer Auswahl bekannter Shantys. Bei den meist selbst komponierten plattdeutschen Songs der Musiküsse klatschten die Zuschauer begeistert mit und wippten mit den Füßen.

Wer 50 Jahre auf der Bühne steht, hat eine Menge zu erzählen, besonders aus den Anfangsjahren. Jens Meyer, der seit 1974 zu den Folk Rovers gehört, erzählte die Story, von einem Auftritt im Hotel zum Löwen (heute Café von Herzen): 100 Mark Abendgage konnte die Band damals aushandeln. Allerdings sei das Geld komplett für die geliehene Musikanlage draufgegangen. „Wir sind durch unsere Auftritte nicht reich geworden, wohl aber der bekannte Lauenburger Geschäftsmann“, erzählte Jens Meyer augenzwinkernd.

Beim Konzert in Grevesmühlen die Handschuhe anbehalten

Noch eine Anekdote: Kurz nach der Wende hatten die Folk Rovers einen Auftritt in Grevesmühlen. „Da war es so kalt, dass wir die Handschuhe anbehielten und davon die Fingerkuppen abschnitten, um überhaupt die Instrumente spielen zu können.“

Bis nach Mitternacht dauerte das Programm. Der Auftritt der Folk Rovers endete mit der traurigen Ballade von „Molly Malone“ und dem Hit „Leaving on a Jetplane“, den alle Gäste mitsingen konnten.

Mit diesem Konzert hat sich die Band selbst das schönste Geschenk gemacht. „Uns fehlen die Worte. Einfach nur Danke an alle!“, schrieb Jens Meyer später auf seiner Facebookseite.