Lauenburg. Günstige Angebote aus zweiter Hand sind jetzt nicht mehr nur Bedürftigen vorbehalten. Was hinter der Idee steckt.

Dass die Preise für Lebensmittel steigen, merken besonders Familien mit Kindern. Wenn dann noch die nächste Heizöllieferung ansteht und obendrein die Waschmaschine ihren Geist aufgibt, wird es finanziell meist eng. Gebraucht kaufen statt neu ist dann eine gute Lösung.

Im Lauenburger Sozialkaufhaus der Arbeiterwohlfahrt durfte bisher nur Kunde sein, wer einen Nachweis über Bedürftigkeit vorlegen konnte. Das ist ab kommendem Montag, 15. August, anders. Zu bestimmten Zeiten sind dann alle Kunden willkommen, unabhängig von sozialem Status und finanziellen Möglichkeiten. Die Awo-Sozialkaufhäuser in Itzehoe, Glückstadt, Ratzeburg, Geesthacht, Mölln, Bad Oldesloe und Glinde beteiligen sich ebenfalls an dem Projekt.

Günstige Angebote gibt es nun im Sozialkaufhaus für alle

Das Angebot soll auch für Menschen gelten, denen das Thema Nachhaltigkeit am Herzen liegt. „Wir sorgen dafür, dass jede Bluse, jeder Sessel und jeder Kühlschrank, sofern gut erhalten, eine zweite Chance bekommt“, sagt Martin Meers, Geschäftsführer der Awo Bildung und Arbeit GmbH.

Bedenken, in einem „Ramschladen“ stöbern zu müssen, muss übrigens niemand haben. Es gibt im Lauenburger Sozialkaufhaus eine gut sortierte Haushaltswarenabteilung, und separate Bereiche für Möbel und Spielwaren sowie für Bekleidung. Verkauft wird nur, was gut erhalten und sauber ist.

Preise werden angepasst, wer bedürftig ist, bekommt Rabatt

Kleidung, Möbel, Küchengeräte, Geschirr oder Kinderwagen – im Lauenburger Sozialkaufhaus werden die Preise für die gespendeten Gegenstände leicht angehoben. „Wer einen Nachweis über seine Bedürftigkeit vorlegt, bekommt einen Rabatt eingeräumt“, sagt Betriebsleiter Jörg Sönksen.

Der Erlös soll dem Erhalt der Awo-Sozialkaufhäuser mit ihrem speziellen Konzept dienen: Neben den sechs fest eingestellten Mitarbeitern und fünf ehrenamtlichen Helfern sind hier 14 Menschen tätig, die vom Jobcenter in diese Arbeitsgelegenheit vermittelt wurden. Für einige Teilnehmer bedeutet das, später den Sprung aus der Langzeitarbeitslosigkeit in den ersten Arbeitsmarkt zu schaffen.

Das Lauenburger Sozialkaufhaus (Krügerstraße 3) hat für Kunden mit Bedürftigkeitsnachweis von Montag bis Donnerstag zwischen 9 und 18 Uhr geöffnet. Freitags kann zwischen 9 und 17 Uhr gestöbert werden. Wer ohne diesen Nachweis einkaufen möchte, hat dazu Montag bis Donnerstag zwischen 16 und 18 Uhr Gelegenheit sowie am Freitag zwischen 15 und 17 Uhr.