Einen alten Waschkessel, einen kräftigen Baumstamm, Kupferrohre und einen Auffangbehälter - mehr brauchte es in den Nachkriegsjahren nicht, um einen hochprozentigen "Schluck" selbst herzustellen. Die Nachfrage war groß. Kein Wunder, dass auf vielen Höfen so mancher Hobbychemiker aktiv wurde. Der Deckel des Waschkessels, in dem die Rüben nach Zugabe von Hefe gären mussten, wurde mit Lehm verschmiert. Zusätzlich musste gegen den sich im Innern aufbauenden Druck ein Gegenmittel konstruiert werden, das den Deckel sicher fixierte. Als Basis dienten in erster Linie Futter- und Zuckerrüben. Gefährlich für die Gesundheit konnte es werden, wenn anstelle der Rüben Getreide zum Erzeugen der Maische genommen wurde. Hatte das Korn bereits gekeimt, entstand hochgiftige Blausäure.