Tradition: “De Elv geit“, stellten die beiden Prüfer ohne Probleme fest

Da hatten Fischer Eckhart Panz und Schiffer Thomas Lohmann am Sonntag wirklich kein Problem: "De Elv geit", riefen sie um 11.28 Uhr im Duett. Ein klares Ergebnis der 22. Hohnstorfer Eiswette.

Auf einem Floß waren Panz und Lohmann elbaufwärts zur Fährbuhne gefahren, um vor etwa 200 Gästen die Auflösung der Eiswette zu zelebrieren. Die Schwimmkörper des Floßes hatten sie Deichen nachgebildet, dazwischen ragten Sand und Äste auf. "Wo einst ein stolzes Flussbett war, ist heute mehr Sand als in Sansibar", reimte Panz. Hintergrund: Die Verbuschung im Deichvorland sorgt zunehmend für Probleme, wenn sich darin Treibgut verfängt und dann Sand ablagert - wie bei der Flut im Juni 2013. "Sand und Bäume müssen weichen, sonst sind wir bald wieder dran", mahnte Panz, der von Berufs wegen täglich auf dem Fluss unterwegs ist. Und während Hohnstorf hinter einem modernen Deich samt Flutschutzmauer 2013 relativ glimpflich davon gekommen ist, gibt es so einen Hochwasserschutz in Lauenburg noch immer nicht.

Lohmann und Panz lösten schließlich vor dem Mikrofon von Hohnstorfs Bürgermeister André Feit das Rätsel um den Zustand der Elbe. Es hat Tradition, dass in Hohnstorf bei dieser besonderen Art eines Neujahrsempfangs der Zustand der Elbe beurteilt wird. Die Frage dabei: Ob sie fließt (geit) oder zugefroren ist (steit). Letzteres jedoch war in der Geschichte der Hohnstorfer Eiswette erst einmal der Fall. Lauenburg wurde bei der Eiswette in diesem Jahr von Bürgervorsteher Bernd Dittmer repräsentiert. "Der Bürgermeister hat sich beim Bad in der Elbe an Neujahr verkühlt", sagte Feit und entschuldigte seinen Kollegen Andreas Thiede.

Unter den rund 100 Mitspielern der Eiswette, die bis zum 30. November ihren Tipp abgeben und sieben Euro für einen sozialen Zweck gespendet hatten, wurden mehrere Flaschen Sekt verlost.

Im Fährhaus hielt Feit nach der Eiswette beim traditionellen Matjesessen seinen Jahresrückblick und nahm den üblichen Überraschungsgast, Landrat Manfred Nahrstedt, in einer launigen Rede aufs Korn.