Es gibt ein altes chinesisches Sprichwort: "Nicht durch Aufschlagen, sondern durch Ausbrüten wird das Ei zum Küken." Lauenburgs Bürgermeister Andreas Thiede brütet schon lange an der Idee, chinesische Unternehmen für Lauenburg zu interessieren - so wie er das bereits als Wirtschaftsförderer in Schwarzenbek tat. Sein langer Atem ist bewundernswert, doch die Geduld vieler Bürger stellt er damit inzwischen auf eine harte Probe. Und das betrifft nicht nur das Warten auf konkrete Erfolge seiner Reisediplomatie. Um die geplante Entwicklung der Innenstadt ist es inzwischen ebenfalls ziemlich still geworden. Vielversprechende Projekte wie die neue Marktgalerie, der Edeka-Neubau oder das Hotelprojekt wurden in den vergangenen Jahren angeschoben, in Lauenburg erfolgreich Aufbruchsstimmung vermittelt. Nur irgendwann muss auch mal ein Küken schlüpfen, am besten mehrere. Der Bürgermeister braucht jetzt vorzeigbare Erfolge, sonst wird er unglaubwürdig. Die Lauenburger haben es verdient, zu ernten, was ihr Bürgermeister seit Jahren sät - denn das Saatkorn zahlen sie.