Freiwilliges Ökologisches Jahr Julia Lawrenz und Thalea Specht unterstützen den Nabu Büchen

Die Arbeit mit der Motorsense ist Julia Lawrenz und Thalea Specht ebenso vertraut wie die das spielerische Lernen mit Kindern. Denn ihr Freiwilliges Ökologisches Jahr beim Naturschutzbund Büchen bringt ganz verschiedene Einsätze mit sich. Für den Lauenburger Friedhof haben die beiden jungen Frauen einen Baumpfad entwickelt und mit Kindern Fühlkästen gebaut, einen Kursus im Jugendzentrum Büchen und einen in der Ganztagsschule Müssen geleitet. "Da haben wir uns beim Thema 'Erlebter Frühling' mit den vier Frühlingsanzeigern Grünspecht, Honigbiene, Apfelbaum und Braunbrustigel beschäftigt", erzählt Thalea. Die 19-Jährige kommt aus Göttingen, wo sie schon auf der Unesco-Projektschule zum Thema Wasser arbeitete. "Ich habe immer viel über die Umwelt gelesen, war auch ein Jahr in der grünen Jugend." Mit der Preetzerin Julia (20) wohnt Thalea in Woltersdorf. "Dort stellt uns ein Nabu-Mitglied seit Jahren eine Wohnung zur Verfügung", freut sich der Vorsitzende der Nabu-Ortsgruppe, Karl-Heinz Weber.

Die Arbeit der FÖJ-ler sei unverzichtbar für den Nabu Büchen, dessen Einsatzgebiet von Lauenburg bis Breitenfelde reicht. Seit es das FÖJ in Schleswig-Holstein gibt, ist die Ortsgruppe dabei. "Dies ist jetzt die 23. Generation", so Weber. Früher hat das Land die Kosten voll getragen. Doch jetzt muss der Nabu 800 Euro pro Platz und Jahr aufbringen - das Geld ist dank einer Spende bis zur 25. Generation gesichert. Andere Nabu-Gruppen, wie in Geesthacht, verzichten wegen der Kosten mittlerweile auf das FÖJ.

Dabei ist es wichtiger Bestandteil der praktischen Umweltarbeit. Denn neben ihren pädagogischen Aufgaben pflegen die FÖJ-ler auch Biotope. "Wir haben im Naturschutzgebiet Büchener Sander die Traubenkirsche bekämpft und an den Hornbeker Teichen die Algen entfernt und einen Knick angelegt", erzählt Julia. Mahdgut vom Moorberg bei Büchen-Dorf wurde auf eine Fläche an der ehemaligen Kiesgrube in Woltersdorf gebracht. Karl-Heinz Weber: "Wir hoffen, dass sich dort ein ebenso toller Magerrasen entwickelt, bisher sind die Erfolge erstaunlich gut." Frühlingsgreiskraut, Feldbeifuß, Vogelfuß und Klatschmohn haben sich ausgesät und blühen jetzt auf einigen Streifen.

Auch überregional waren Julia und Thalea aktiv. So besuchten sie die Jugendklimakonferenz und die Grüne Woche, nahmen an Seminaren mit anderen FÖJ-lern teil. Bis zum Ende ihres Jahres wollen sie einen Vortrag zum Thema Lichtverschmutzung nach Büchen holen. Anfang August kann Karl-Heinz Weber bereits die 24. Generation von FÖJ-lern begrüßen: "Das sind diesmal zwei junge Männer."

Julia und Thalea haben schon Pläne, wie es für sie weitergeht - und die hat das FÖJ wesentlich beeinflusst. "Ich will soziale Arbeit oder Ökologie und Naturschutz studieren", sagt Julia. Thalea geht eher in die naturwissenschaftliche Richtung: "Wahrscheinlich Umwelttechnik, aber im Umweltschutz möchte ich mich unbedingt weiter engagieren."