Hochwasserschutz: Bauausschuss diskutiert aktuelle Ergebnisse - Hoffnung auf Geld von der EU

Wo soll bloß das Geld herkommen? Diese Frage schwebt über jeder Diskussion zum Hochwasserschutz. Auch in der jüngsten Sitzung des Bau- und Planungsausschusses war die Kostenfrage nicht weit. "Stimmt das Gerücht, dass die Variante C nicht finanzierbar ist?", wollte Elbstraßen-Anwohnerin Dodo Mayer-Gevert in der Einwohnerfragestunde wissen.

"Davon würde ich jetzt noch nicht sprechen", antwortete Reinhard Nieberg, Leiter des Stadtentwicklungsamtes, der die Ergebnisse der Planungswerkstatt vom vergangenen Wochenende mitgebracht hatte. Wie berichtet, sieht Variante C die Erhöhung und Verbreiterung der Promenade vor. Alternativ könnte eine Schutzwand auf der Linie der bestehenden Mauer errichtet werden. Bei Variante A würde ein Hochwasserschutz innerhalb der Elbstraße liegen, bei B würden nur die Twieten abgeschottet.

"Variante C halten die Ingenieure für am zweckmäßigsten, weil sie auch eine Sicherung gegen Sicker- und Grundwasser beinhaltet", erklärte Nieberg. Diese Variante sei auch die einzige, die das Ziel erfülle, die Altstadt in ihrer jetzigen Substanz zu erhalten. Auch in den Arbeitsgruppen am Nachmittag sei deutlich geworden, dass sie von einer breiten Mehrheit mitgetragen werden könnte. Und das sei wichtig, betonte Nieberg. "Wir müssen uns als Stadt mit einer Stimme artikulieren." Bis Ende Juni soll die Entscheidung über das Konzept fallen. Erst danach sei die Kostenfrage zu klären, schließlich wollte man sich keine Beschränkung auferlegen, sagte Nieberg. André Peylos (SPD) Frage, wo es hingehe bei den Kosten, wollte er denn auch nicht beantworten. Nur so viel: "Das ist keine einstellige Millionenzahl."

Klar ist, dass Variante C die teuerste Lösung ist, Summen von bis zu 80 Millionen Euro sind im Gespräch. Ein Projekt, das Lauenburg nicht allein stemmen kann. Und ein Eigenanteil der Anwohner würde viele überfordern. Hinzu kommt das kleine Wörtchen "wirtschaftlich", das in Verlautbarungen des Landes immer wieder auftaucht. Aber wie kann ein Hochwasserschutz wirtschaftlich sein? "Wenn das so gesehen wird, dann können wir die ganze Arbeit auch lassen", sagt Dodo Mayer-Gevert. Doch Nieberg sieht Chancen: "Vielleicht können wir noch die EU oder den Bund anzapfen." Hoffnung macht auch eine Drucksache des Landes, auf die der Amtsleiter verwies: Danach könnte schon im Sommer mit der Ausschreibung für Lauenburgs Hochwasserschutz begonnen werden.