Heimatbund will Nachbau eines Prahms retten, in dem “weißes Gold“ befördert wurde

Ob sich Herzog Erich IV. das jemals träumen ließ? Ein Exemplar seiner Stecknitz-Kähne - das noch dazu seinen stolzen Namen trägt - fristet 650 Jahre später ein trauriges Dasein.

Zugegeben, es ist natürlich kein Original, das da auf dem Gelände der Hitzler-Werft vor sich hin rottet. "Aber eine sehr gute Nachbildung eines sogenannten Prahms, mit dem im Mittelalter die Stecknitz-Fahrer das Salz beförderten", weiß Horst Eggert vom Heimatbund und Geschichtsverein. Er kennt auch die Geschichte des im Jahre 1998 in Originalgröße gebauten Schiffes: "Aus Anlass der 600-Jahr-Feier des Stecknitz-Kanals haben Jugendliche in einer Maßnahme des Arbeitsamtes unter Anleitung den Prahm gebaut", hat Eggert in Erfahrung gebracht. Wie der Koloss schließlich auf dem Gelände der Werft gelandet ist, weiß er nicht. Nur, dass er dort inzwischen stört und entsorgt werden soll. Das ist dem Heimatforscher ein Dorn im Auge: "Hier haben sich Jugendliche mit schwierigen Lebensläufen aktiv mit der Geschichte auseinandergesetzt. Diese Idee könnte doch jetzt weitergeführt werden", schwebt ihm vor. Seine Idee: Handwerklich begabte Leute nehmen ehrenamtlich Jugendliche unter ihre Fittiche. Zu werkeln gäbe es genug, aber eben auch Geschichte hautnah zu erleben.

Horst Eggert sucht jetzt Ideen, wie der Nachbau des historischen Prahms dem traurigen Schicksal entgehen könnte. Wer helfen möchte, kann sich bei ihm unter (0 41 53) 24 87 melden.