Wer heute den Schlossturm in Lauenburg besichtigt, dem läuft ein Gänsehaut-Schauer über den Rücken:

Die engen Kerkerzellen erzählen von der Zeit um 1725, als hier die Gefangenen eingepfercht wurden. Aber die Geschichte der grausamen Einkerkerungen im Lauenburger Schloss geht viel weiter zurück. Von 1598 bis 1609 wurde hier der Bergedorfer Amtsschreiber Andreas Grimm unter menschenunwürdigen Bedingungen gefangen gehalten. Mit schier unvorstellbaren Foltermethoden versuchte man, von ihm ein Geständnis zu erpressen. Angeblich hatte der Amtsschreiber einen Mordanschlag auf Herzog Franz II. von Sachsen-Lauenburg geplant. Doch der Bergedorfer blieb standhaft. Weil es ohne Geständnis keine Verurteilung gab, rettete ihn dies sein Leben. Andere hatten nicht soviel Glück: Bei Bauarbeiten am Lauenburger Schloss fand man ein angekettetes Skelett. /er.