Edeka-Neubau auf der Kippe - Postbank pocht auf Mietvertrag

Paukenschlag in Lauenburg: Zwei Tage vor der dritten Zukunftswerkstatt zur Innenstadtentwicklung steht der geplante Edeka-Neubau auf der Kippe. Offensichtlich hat sich der Konzern mit dem Kauf des Postgebäudes mächtig verspekuliert. Das Dilemma: Für das Haus besteht ein langfristiger Mietvertrag mit der Postbank und die stellt offensichtlich sehr hohe Ansprüche an ein Ersatzgebäude: Eine einvernehmliche, vorzeitige Auflösung des Vertrages scheint in weiter Ferne. Eine Antwort auf die Frage, warum die Postbank nicht - wie ursprünglich angekündigt - Flächen im neuen Gebäude anmietet, blieb die Edeka-Zentrale in Neumünster gestern schuldig.

Für die ehrgeizigen Pläne des Stadtumbaus ist diese neue Situation ein herber Rückschlag. Hatten doch die Ankündigungen des Edeka-Konzerns eine wahre Kettenreaktion ausgelöst: Der Investor für die Marktgalerie bezeichnete das geplante, futuristische Gebäude des neuen Supermarktes als "Zugpferd" und auch andere potenzielle Investoren der Lauenburger Großprojekte setzten auf diesen Effekt.

Offenbar brennt inzwischen auch in der Lauenburger Stadtverwaltung die Luft. Zwar verbreitete Lauenburgs Bürgermeister Andreas Thiede gestern Vormittag noch wie gewohnt Optimismus. Trotzdem fuhr er nur Stunden später in die Edeka-Zentrale nach Neumünster. Obwohl vereinbart, war Thiede nach dem Krisengespräch zu keinem Statement mehr bereit.

So bleibt er auch die Antwort schuldig, wann und ob überhaupt der Startschuss für den Edeka-Neubau fällt. Welche Auswirkungen die neue Situation auf den lange erhofften Umbau der Lauenburger Innenstadt hat, ist bislang nicht absehbar.