Hochkarätige Delegation reist in die Provinz Zhejiang - Trendwende bei “Gollnest & Kiesel“

Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Torsten Albig (SPD) will Unternehmen aus der Region verstärkt für Asien begeistern. Dorthin führt Albig vom 16. bis 22. November eine Reise, auf der ihn 40 Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik begleiten werden. Ziel ist die Provinz Zhejiang, mit der Schleswig-Holstein seit 27 Jahren eine enge Partnerschaft verbindet.

"Ich möchte bei der Reise zeigen, wie wichtig Asien und vor allem China als Markt für Unternehmen aus Schleswig-Holstein ist", sagte Albig am Mittwochabend bei einem Besuch des Spielzeugherstellers Gollnest & Kiesel in Güster. Das Unternehmen lässt in China in einer eigenen Fabrik produzieren, steht aber kurz vor einer Trendwende. "Wir werden bald mehr exportieren, als importieren, weil 'Made in Europe' in China einen unglaublich guten Ruf hat", erklärt Firmenchef Gerhard Gollnest.

Sein Werk in Jiaxing wird Albig am 19. November besuchen. Gollnest: "Da kehrt sich zurzeit einiges um. Die Lohnkosten sind längst kein Argument mehr, um in China produzieren zu lassen. Die Menschen dort wollen sich etwas leisten und schauen dabei auf die Dinge, die es in Europa gibt." Entsprechend würden sie auch mehr Geld verdienen.

Gollnest & Kiesle reagiert darauf mit einer erweiterten Produktion in Rumänien, die noch vergleichbar günstig ist. Die Mitarbeiter sollen auch in Güster ausgebildet werden, um die Standards zu gewährleisten.

Mithilfe der Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WTSH) versucht die Landesregierung, Unternehmer beim Schritt nach Asien zu unterstützen. "Es ist ja nicht so, dass dadurch hier Arbeitsplätze verloren gehen. Das, was in China angeboten oder verarbeitet wird, kommt oft genug von hier. Davon profitieren wir dann also", so Albig. "China darf für Unternehmen kein Buch mit sieben Siegeln sein", sagt der Ministerpräsident.

Außer Gollnest & Kiesel mit seinen rund 600 Mitarbeitern, davon aktuell 65 in Güster, zeigen auch Weltkonzerne wie Dräger, dass es in China funktionieren kann. "Wir stehen parat, um Hilfestellung zu geben", verspricht Torsten Albig.