Stippvisite: Verkehrsminister informiert sich über die Arbeiten

67 000 Quadratmeter Fahrbahnbelag zwischen Büchen und Gudow im Verlauf der Landesstraße 205 werden zurzeit saniert - mit einer speziellen Technik. Im sogenannten "Kaltasphaltrecycling-Verfahren" wird der vorhandene Straßenbelag bis in eine Tiefe von 19 Zentimetern aufgerissen, geschreddert und - mit frischem Zement vermischt - neu verdichtet. Den oberen Abschluss der Straße bildet schließlich eine vier Zentimeter dicke neue Deckschicht aus Asphalt. Ende des Monats soll die Straße wieder für den Verkehr freigegeben werden.

Gestern informierte sich Reinhard Meyer, der Verkehrsminister des Landes Schleswig-Holstein, auf der Baustelle über den Fortschritt der Arbeiten und die spezielle Technik, die im Land erst zum zweiten Mal zum Einsatz kommt. "Wir haben hier ein Investitionsvolumen von zwei Millionen Euro. Durch das Recycling sparen wir 1,5 Millionen Euro, weil wir nicht großartig Material abfahren und anliefern müssen", sagte Meyer nach einem Gespräch mit den Experten des Landesbetriebs für Straßenbau und Verkehr (LBV). Vor allem die Entsorgung des alten Fahrbahnbelags der L 205 wäre wegen des enthaltenen Pechs und einer nötigen Deponierung teuer geworden.

Die L 205 galt in dem Abschnitt als marodeste Landesstraße in Schleswig-Holstein. Von Februar bis April musste sie sogar voll gesperrt werden, weil das wegen vieler Schlaglöcher eingerichtete Tempolimit von 30 Stundenkilometern nicht zu einer gefahrlosen Nutzung der Straße führte. "Die L 205 ist für einen Verkehrsminister kein Ruhmesblatt", räumte Meyer ein und gab zu: "Im Kreis Herzogtum Lauenburg haben wir mit unseren Straßen besondere Probleme." Um die endlich auszuräumen, soll es im kommenden Jahren auf der L 257 bei Mölln und der L 287 bei Gudow mit Straßensanierungen weitergehen.

Meyer sagte, man habe die Situation im Lauenburgischen verstärkt im Griff. Seine "leistungsfähige Straßenbauverwaltung" werde alles dafür tun, die Gesamtsituation zu verbessern. Dazu gehört auch das Gespräch mit der Wasserschifffahrtsverwaltung des Bundes über einen Ersatzneubau der Straßenbrücke im verlauf der L 205 zwischen Büchen und Büchen-Dorf über den Elbe-Lübeck-Kanal.

Wie berichtet ist das geschwächte Bauwerk seit mittlerweile 20 Jahren nur einspurig befahrbar. Im August hatte Meyer bei einem Ortstermin angekündigt, mit der Schifffahrtsverwaltung über eine Finanzierung zu verhandeln. Entsprechende Gespräche laufen jetzt.