Marktgalerie als Herzstück der neuen City - Bauprojekte kosten etwa 50 Millionen Euro

"Boomtown". Mit diesem einen Wort beschreibt Lauenburgs Bürgermeister Andreas Thiede das, was sich zurzeit in der Elbestadt abspielt. Bis 2016, so der Plan, wird die Stadt ihr Gesicht komplett verändern. Rund 50 Millionen Euro werden in verschiedene Bauprojekte investiert. Gestern Abend brachten Lauenburgs Stadtvertreter die ersten zukunftsweisenden Entscheidungen auf den Weg.

"Wenn wir die Projekte wie geplant umsetzen können, dann sorgt das für einen Impuls, der weitere Aktivitäten nach sich ziehen wird", so Thiede. Zuletzt war ihm häufig vorgeworfen worden, große Projekte anzukündigen, ohne dass tatsächlich etwas realisiert wird. Ein Ruf, der ihm seit dem "China-Projekt" in Schwarzenbek anhaftet.

Das ist nun anders. Für die barrierefreie Wohnanlage an der Hamburger Straße wird die Baugenehmigung erwartet, für den Neubau des Edeka-Marktes an der Posthof-Kreuzung ist der Bebauungsplan beschlossen, sodass der Investor den Bauantrag stellen kann. Und auch der Discounter Aldi gegenüber vom Friedhof wird den Laden abreißen und deutlich größer neu bauen.

Herzstück der Entwicklung wird das Projekt Marktgalerie des Projektentwicklers Frank Kiefaber, der schon den Neuen Mohnhof in Bergedorf realisiert hat. Bei der Marktgalerie handelt es sich um einen Neubau anstelle der bisherigen Passage zwischen Berliner Straße (gegenüber der ehemaligen Post) und dem Lütten Markt an der Alten Wache. Auch der frühere Festsaal des "Gasthofs Stappenbeck" soll einbezogen werden - als Markthalle, ähnlich wie in Elmshorn praktiziert. "Wenn das alles klappt, haben wir wieder eine Ortsmitte, auf die wir stolz sein können und die viele Lauenburger und Touristen anlocken wird", ist Thiede überzeugt. Denn auch die Stadtverwaltung soll in dem Zuge umziehen: in die Räume der Kreissparkasse, die ihre Filiale künftig in der Marktgalerie haben wird.

Die Zeitpläne sind ehrgeizig, aber nicht unrealistisch. Ende 2014 könnte die Wohnanlage bezugsfertig sein, Edeka spätestens Anfang 2015 starten, die Marktgalerie könnte Ende 2015 eröffnen und das geplante Hotel im Fürstengarten im Sommer 2016. "Wenn die Oberstadt dann endlich wieder pulsiert, können wir uns auch wieder über eine barrierefreie Anbindung der Altstadt zur Oberstadt Gedanken machen", meint Thiede. Das Thema Schrägaufzug ist zwar erledigt, doch weniger aufwendige Aufzüge ließen sich realisieren.

Wenn die Stadtverwaltung dann in die Räume der Kreissparkasse umgezogen ist, wäre das Gebäudeensemble der Verwaltung am Schlossplatz für eine neue Nutzung frei. Dabei schwebt dem Bürgermeister eine Hochzeits-Location "erster Güte" vor.