Hochwasser: Merkel kommt nach Lauenburg - Scheitelpunkt der Flutwelle heute erreicht?

"Wir konnten nichts mehr tun. Einen zweiten Versuch mit den Hochleistungspumpen mussten wir in der Nacht gegen 3 Uhr abbrechen", sagte gestern Lauenburgs Feuerwehrchef Lars Heuer.

600 Einsatzkräfte waren auch die ganze Nacht durch damit beschäftigt, die Stadt gegen die Flut zu verteidigen. Bei einem Pegelstand von 9,60 Metern gelang das gestern Nachmittag zumindest an der tief gelegenen Hafenstraße.

In Geesthacht musste am Mittag die Elbuferstraße gesperrt werden, weil die Feuerwehr am gerade erst eröffneten "Hotel Elbblick" im Einsatz war, um eindringendes Wasser aus dem Keller zu pumpen. Das Wasser hatte sich durch die Regenkanalisation aufgestaut und war dann über den Gehweg in den Keller gelaufen.

Nachdem am Montag Ministerpräsident Torsten Albig (SPD) Lauenburg besucht hatte, wird heute Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in der Stadt erwartet. Albig kündigte gestern an, dass die Betroffenen des Hochwassers in Schleswig-Holstein mit einer Million Euro Soforthilfe des Landes unterstützt werden sollen. Dies habe das Kabinett bereits beschlossen. Das Kabinett setze außerdem auf die angekündigte Unterstützung des Bundes, hieß es. Bisher lassen sich die Schäden noch nicht absehen.

Nachdem das Hochwasser in Lauenburg und Geesthacht gestern Abend kaum noch anstieg, wird erwartet, dass sich der hohe Wasserstand mit Werten von über neun Metern am Hohnstorfer Pegel bis kommende Woche halten wird. "Wir können jetzt nur abwarten und da eingreifen, wo wir für Maßnahmen Erfolg sehen", sagte Tom Reher von der Technischen Einsatzleitung in Lauenburg.

Erst wenn sich die Lage deutlich entspannt, können die 450 Evakuierten ihre Häuser und Wohnungen inspizieren.