Hochwasser: Entspannte Lage in der Altstadt - Von Entwarnung ist aber noch keine Rede

Die Angst vor einer Katastrophe ist vorsichtigem Optimismus gewichen. "Ich bin inzwischen sicher, dass es nicht schlimmer wird als im Januar 2011", sagt Anwohner Gunnar Groth. Damals stand der Pegel bei 9,23 Metern, ein Überfluten der Straße konnte mit Sandsackbarrieren und Pumpen gerade noch abgewendet werden.

Bürgermeister Andreas Thiede sah gestern, bei einem Pegelstand von 6,55 Metern, noch keinen Grund, Entwarnung zu geben: Die schwankenden Vorhersagewerte zwischen 9,20 und 10,35 Metern zeigten, dass es sich um eine dynamische Lage handele, die sich jederzeit wieder ändern könne.

Auf der Hut bleibt auch die Freiwillige Feuerwehr, die seit gestern von acht Matrosen des Lauenburger Patenschiffes Tender "Elbe" unterstützt wird. Die Einsatzleitung reagiert im Kampf gegen das immer noch drohende Hochwasser mit einer geänderten Strategie: Zusätzlich zu den bereits fertigstellten Sandsackwällen in den Twieten und an beiden Zufahrten zum Lösch- und Ladeplatz sollen nun Pumpen zum Einsatz kommen. "Wir ziehen aus den Feuerwehren im Kreisgebiet gerade alle verfügbaren und geeigneten Tauchpumpen zusammen. Wir werden etwa 40 Objekte haben, in denen wir Tauchpumpen einsetzen können, um die Erdgeschosse bei dem angesagten Wasserstand doch noch trocken zu halten", sagt Feuerwehrchef Lars Heuer. Entsprechende Erfahrungen für diese Strategie hatte man bereits 2011 beim Wasserstand von 9,23 Metern gesammelt.

Schlechte Nachrichten gibt es derzeit nur für Schaulustige: Bereits gestern sperrten Polizisten alle Zufahrten zur Altstadt und wiesen Autofahrer ab, die dort nichts zu suchen hatten. Heute werden die Sperren auf Fußgänger ausgeweitet. Passieren dürfen nur Anwohner der Altstadt, die sich ausweisen können.