Geesthacht. Der Kreis Herzogtum Lauenburg mit der Geschäftsstelle Geesthacht ist vom sinkenden Angebot freier Arbeitsplätze betroffen.

Die Arbeitslosigkeit ist im Kreis Herzogtum Lauenburg den Mai über weiter gefallen. Die Agentur für Arbeit meldet für das Kreisgebiet eine Quote von 5 Prozent, im Südkreis beträgt sie aktuell 5,8 Prozent. Gegenüber dem Vormonat bedeutet dies einen Rückgang von jeweils 0,3 Punkten, im Herzogtum beziehungsweise im Zuständigkeitsbereich der Geschäftsstelle Geesthacht.

Zur Entwicklung beigetragen hat das Abklingen des Konjunktureinbruchs nach dem Überfall Russlands auf seinen Nachbarn. Ukraine-Flüchtlinge erhalten ohne vorheriges Asyl- oder Anerkennungsverfahren Zugang zum Deutschen Arbeitsmarkt. Solange sie in Sprachkursen oder anderen Qualifizierungsmaßnahmen sind, stehen sie dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung, fließen sie ebenso wenig in die Statistik ein wie andere Arbeitssuchende.

Arbeitslosigkeit sinkt im gesamten Kreis Herzogtum Lauenburg

Unbeeindruckt von der schwächelnden Konjunktur sinkt besonders die Zahl arbeitsloser junger Menschen bis 25 Jahren: im Südkreis deutlicher als im Durchschnitt aller Erwerbslosen. Gegenüber April ist die Quote in nur einem Monat um gut 11 Prozent geschrumpft. Menschen, die eine Ausbildung machen wollen, sind weiter heiß begehrt in den Kreisen Herzogtum Lauenburg und Stormarn.

Auffällig ist jedoch auch die gegenüber 2022 deutlich rückläufige Zahl von freien Stellen im Südkreis. Die Statistik verzeichnet zum Vorjahreszeitraum ein Minus von 376 gemeldeten Stellen, die Gesamtzahl beläuft sich für die ersten fünf Monate des Jahres 2023 auf 600.

Für das gesamte Kreisgebiet sind die Zahlen anders. „Mit jetzt 1715 gemeldeten sozialversicherungspflichtigen Stellen liegt die Personalnachfrage bei den Unternehmen seit über einem Jahr konstant über der Zahl von 1700“, sagt Dr. Nina Regenberg, Geschäftsführerin Operativ der Agentur für Arbeit Bad Oldesloe zu den aktuellen Daten. Allerdings sinkt das Stellenangebot aus Groß- und Einzelhandel: „Die Zahl der gemeldeten Stellen ist von 214 zum Jahresbeginn auf aktuell 162 zurückgegangen.“

Messe informiert über Chancen zur Aus- und Weiterbildung

Für etwa Dreiviertel der offenen Stellen werden qualifizierte Fachkräfte gesucht. Regenberg verweist in dem Zusammenhang auf die Messe „weiter.Bildung“ in der Arbeitsagentur Bad Oldesloe am 21. Juni.

„Von 14 bis 18 Uhr stellen 19 Bildungsträger ihre Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten in den verschiedensten Bereichen vor“, so Regenberg. „Dazu beraten unsere Expertinnen und Experten zu Weiterbildungs- und Fördermöglichkeiten. Sie bieten Vorträge zum Arbeitsmarkt in unserer Region, zu Zukunftsberufen, zur Weiterbildung von Beschäftigten oder zum Nachholen von Schulabschlüssen an.“