Friedrichsruh/Dassendorf/Ratzeburg. Wie Mitte März sind über Ostern erneut im ehemaligen Saupark der Familie Bismarck Douglasien gefällt worden. Polizei ermittelt.

Zum zweiten Mal haben unbekannte Umweltfrevler mit der Axt im Sachsenwald gewütet. Mitarbeiter von Maximilian von Bismarck haben den Schaden mitten im abgelegenen Unterholz des einstigen Sauenparks entdeckt: Während der Osterfeiertage haben Unbekannte 30 Bäume – Kiefern, Douglasien und Fichten – illegal gefällt. Einige Bäume waren nur angeschlagen, sind aber so stark geschädigt, dass sie nun gefällt werden müssen. Der Schaden wird auf 30.000 Euro geschätzt.

Anhand der scharfen Hiebspuren geht die Polizei davon aus, dass es sich um dieselben Täter handelt, die bereits im März zugeschlagen hatten. Damals hatten sie 40 bis zu 30 Meter hohen Douglasien mit der Axt den Garaus gemacht (wir berichteten). Die Polizei schließt aus der Vorgehensweise, dass die Täter – vermutlich Anhänger des „Timbersports“ sind, eine Art Holzfällersport, und im Sachsenwald trainierten. Der entstandene Sachschaden im März belief sich auf rund 20.000 Euro.

Zum zweiten Mal: Unbekannte fällen illegal 30 Bäume im Sachsenwald

Dass die Sachbeschädigung bereits vor rund drei Wochen festgestellt und ein drohendes privatrechtliches Verfahren angekündigt wurde, scheint die Wiederholungstäter nicht beeindruckt zu haben. Denn sie gingen erneut nach demselben Schema vor.

Schon damals hat die Polizei Zeugen gesucht und um Hinweise gebeten – ohne Erfolg. Nun setzt sie darauf, dass während der Feiertage vielleicht Spaziergänger oder Golfspieler auf der nahe gelegenen Anlage in Dassendorf auf die Täter aufmerksam geworden sind, die Äxte oder verdächtiges Gepäck bei sich trugen und die Wanderwege verlassen haben.

Die Polizei bittet um Hilfe: Wer über Ostern etwas Ungewöhnliches nahe dem ehemaligen Saupark im Sachsenwald, am Golfplatz und den umliegenden Fußwegen beobachtet hat, meldet sich telefonisch unter 041 51/889 40 bei der Polizei in Schwarzenbek.

Familie Bismarck musste zwei historische Gehege im Sachsenwald abbauen

Die Familie Bismarck musste im Frühjahr 2020 zwei historische Gehege im Sachsenwald abbauen, die das Jagen erleichtern – da die Tiere nicht fliehen können. Die Jagdgatter hatten dank einer Übergangsfrist überlebt, obwohl sie in Schleswig-Holstein seit 1999 verboten sind. Nach Ablauf der Frist waren die Bismarcks dagegen vor Gericht gezogen und unterlagen. Maximilian von Bismarck griff in die Trickkiste: Er stellte den Antrag, aus einem Teil des Wildschweingeheges einen öffentlichen „Sauenpark“ machen zu dürfen. Doch diese Idee verfing bei den Behörden ebenso wenig wie die, das Gehege als Kulturdenkmal eintragen zu lassen.