Schwarzenbek. Der größte Sportverein im Kreis freut sich über Mitgliederzuwachs. Doch es gibt eine Kehrseite: Die Hallenzeiten sind zu knapp.

Wenn Florian Leibold über die Mitgliederzahlen beim TSV Schwarzenbek spricht, schwingt eine gehörige Portion Stolz mit. „Mit 3000 Mitgliedern sind wir der mitgliederstärkste Sportverein im Kreis“, berichtet der Geschäftsführer. Bei einer Einwohnerzahl von rund 17.000 Menschen sei das absolut bemerkenswert. „Fast 35 Prozent der Kinder aus der Stadt sind Mitglied in unserem Verein“, sagt Leibold. 800 Sportlerinnen und Sportler würden aus umliegenden Gemeinden kommen.

Doch die Sportbegeisterung in der Stadt stellt den Verein auch vor einige Probleme: Nachmittags gebe es kaum noch freie Hallenzeiten, in den Abendstunden gar keine. „Und die Situation wird in der kalten Jahreszeit nicht besser werden“, gibt Florian Leibold zu bedenken. Dann würden nämlich Kindermannschaften, die im Sommer draußen trainieren, in die Hallen drängen.

TSV Schwarzenbek: Mit Planung für neue Sporthalle beginnen

Die jüngste Sporthalle in Schwarzenbek steht an der Buschkoppel und wurde 2008 fertiggestellt. „Damals hatten wir aber auch weniger aktive Mitglieder“, sagt der Geschäftsführer. Zwar müsse nicht heute eine neue Halle gebaut werden, es sei aber notwendig, sich rechtzeitig darüber Gedanken zu machen. „Schließlich wächst die Stadt weiter und mit ihr auch der Sport.“ Aktuell besteht in vielen Kindergruppen und Mannschaften bereits eine Warteliste und somit ein Aufnahmestopp.

In einem Gespräch mit Schwarzenbeker Politikern trug Leibold jetzt seine Sorgen vor. Maja Bienwald (CDU), Vorsitzende des Sozial- und Kulturausschuss der Stadt, betont die Wichtigkeit des Dialogs. „Das war der erste Aufschlag zu dem Thema. Wir müssen jetzt in den Fraktionen erst einmal intern beraten.“ Ein dauerhaftes Problem sei aber der Flächenmangel in der Europastadt. Daher sei es auch nicht einfach, eine passende Fläche für eine weitere Sporthalle zu finden. Auch bestehr dringender Bedarf, ein Baugrundstück für einen Kindergarten in Schwarzenbek zu finden.

Ob eine neue Turnhalle für den TSV mit dem Neubau einer Grundschule verbunden werden kann, lässt Bienwald offen. „Die Planungen liegen da beim Kita- und Schulsausschuss“, sagt sie.

Rahmenbedingungen für Sportler und Übungsleiter müssen stimmen

Einen Schritt weiter sind Stadt und Verein schon bei der Planung von neuen Lagerräumen, die auf der Sportanlage an der Schützenallee entstehen sollen. Dies sei wichtig, damit Übungsleiter und Ehrenamtliche gute Rahmenbedingungen vorfinden und zum Beispiel Bälle nicht mit nach Hause nehmen müssen. „Natürlich müssen wir gute Bedingungen anbieten können, damit die Arbeit im Verein attraktiv ist“, sagt Leibold. Zwar seien im TSV 180 Übungsleiter und über 100 Ehrenamtliche aktiv, dennoch brauche man weitere helfende Hände, denen man auch was bieten möchte.

Insgesamt sei der Dialog zwischen dem TSV und der Stadt sehr gut, betont Florian Leibold. Er habe sich auch über den Antrag, sportliche Leitungen und ehrenamtliches Engagement wieder zu ehren, gefreut. „Das ehrenamtliche Engagement für den Sport in unserer Gesellschaft nimmt ab, da müssen wir gemeinsam etwas tun“, sagt er. Daher sei es sinnvoll, Engagement auch zu ehren.

TSV sieht bisherige Überlegungen zu einer Schwimmhalle kritisch

Das sieht auch die Ausschussvorsitzende so: „Durch Corona ist die Sportlerehrung ausgefallen. Wir sollten das wieder aufleben lassen“, sagt Bienwald. Bei der Verleihung des Wirtschaftspreises werde die Wirtschaftliche Vereinigung Schwarzenbek mit ins Boot geholt, beim Bürgerpreis die politischen Gremien. „Daher sollten wir auch mit den Sportvereinen der Stadt über eine Ehrung sprechen“, meint die CDU-Politikerin.

Auch interessant

Etwas weniger euphorisch ist Leibold bei der Bewertung der Schwimmbad-Pläne der Stadtpolitik. „Natürlich ist es wichtig, in einem Lehrschwimmbecken Grundlagentraining anbieten zu können“, sagt er. Für das Vereinstraining sei das Becken nach aktuellen Vorstellungen nicht geeignet. Dieses müsse nämlich mindestens 25 statt der geplanten 16,66 Meter lang sein.