Schwarzenbek. Für 2024 hat der Kreis Herzogtum Lauenburg die Finanzierung einer Schwimmhalle geplant. Politiker der Europastadt planen Bewerbung.

Die Freude ist Paul Dahlke anzumerken. „Gerade wurden die gemeinsamen Unterschriften gesetzt“, sagt der CDU-Fraktionsvorsitzende im Schwarzenbeker Rathaus. Unter Federführung der Christdemokraten reichen CDU, SPD, FDP und die Freie Wählergemeinschaft Schwarzenbek (FWS) einen Antrag bei der Stadtverordnetenversammlung ein: Schwarzenbek soll nach 20 Jahren wieder ein Schwimmbad bekommen.

Politik Schwarzenbek kämpft für Bau eines Schwimmbades – Förderung möglich

Als die CDU vor der Kommunalwahl im Mai auf Stimmenfang gegangen ist, sei er von Bürgerinnen und Bürgern immer wieder auf das Thema Schwimmbad hingewiesen worden. „Eine Schwimmhalle ist für die Menschen hier ein unglaublich emotionales Thema“, sagt Dahlke. Rund 100.000 Menschen seien im Herzogtum Lauenburg ohne Zugang zu einer Schwimmhalle. Für Kinder und Jugendliche wie auch für Sportvereine und DLRG sei eine solche Halle sehr wichtig. Und: Die Gelegenheit ist im Jahr 2023 günstig wie nie. „Wir haben jetzt die historisch einmalige Chance, die Schwimmhalle für Schwarzenbek zu verwirklichen“, sagt Dahlke. Der Kreis hat für das Jahr 2024 die Finanzierung für den Bau einer Schwimmhalle im südlichen Kreisgebiet vorgesehen.

Dabei orientiert sich die Höhe der Finanzmittel, die vom Kreis kommen, an den Kosten, die für die Ausschreibung des Generalplaners sowie die Bauphasen 1 bis 4 anfallen. Auch eine Teilfinanzierung der jährlichen Betriebskosten scheint durch den Kreistagsbeschluss möglich. Dabei muss allerdings die Schwimmhalle so konzipiert werden, dass die Energiekosten durch eine vorbildliche Dämmung, niedrige Deckenhöhe und die Nutzung erneuerbarer Energien die Energiekosten möglichst gering gehalten werden. So geht es aus dem Kreistagsbeschluss hervor.

Verkehrslage spricht klar für Schwarzenbek

Auch andere Städte und Gemeinden im Südkreis wie Geesthacht dürften jedoch ihren Hut in den Ring werfen. Um gute Chancen auf die Fördergelder zu haben, hat die Schwarzenbeker CDU bereits konkrete Vorstellungen zur Halle und deren Nutzung im Antrag formuliert. Das Schwimmbad soll vier Bahnen mit einer Länge von 16,66 Metern und einen Hubboden umfassen.

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Paul Dahlke ist sich sicher, dass Schwarzenbek einige Voraussetzungen erfüllt, um Schwimmbad-Standort zu werden. „Unser ganz großer Vorteil ist die Verkehrssituation“, sagt er. Schwarzenbek sei nämlich auch aus den Umlandgemeinden gut zu erreichen. Dass die Europastadt im Gegensatz zu Geesthacht auch einen Bahnhof hat, dürfte von Vorteil sein. Als möglichen Standort im Ort hat die CDU die Buschkoppel ausgemacht. Dort sei es gegebenenfalls auch möglich, auf das Fernwärmenetz des Gymnasiums zurückzugreifen.

Vereine und Schulen müssen Schwimmaufsicht selbst regeln

Für die Buschkoppel spräche zudem, dass die Schwimmhalle dann für alle Schulen in Schwarzenbek gut erreichbar sei. „Die innerörtliche Erreichbarkeit ist natürlich auch ein Thema“, sagt Dahlke. Neben den Schulen seien dann auch die DLRG sowie der TSV Schwarzenbek als Nutzer der Schwimmhalle eingeplant. Die Aufsicht im Schwimmbetrieb soll dabei von Schulen und Verein selbst übernommen werden. Ob auch eine kommerzielle Nutzung infrage käme, könne man erst sagen, wenn ein genauer Nutzungsplan vorliegt.

Paul Dahlke hofft, dass die Stadtverordnetenversammlung dem Antrag zustimmt. „Politisch steht die Schwimmhalle in Schwarzenbek auf einem sehr guten Fundament“, ist er sich sicher.