Lauenburg. Zum dritten Mal kommen hier im November Schnäppchenjäger auf ihre Kosten. Wer sich anmelden kann und was ein Standplatz kostet.

Echte Flohmarktexperten wissen: Spätestens Mitte Oktober ist die Saison zu Ende. Nicht so in Lauenburg. Hier darf am Sonntag, 5. November, noch mal ordentlich gefeilscht werden. Das Wetter kann Händlern und Schnäppchenjägern jedenfalls keinen Strich durch die Rechnung machen: Die Stände sind zwischen 8 und 15 Uhr in der Mensa der Albinus-Gemeinschaftsschule aufgebaut.

Veranstalter des Flohmarkts ist in diesem Jahr der Lauenburger Ortsverein der Arbeiterwohlfahrt (Awo). Es trifft sich gut, dass zum Organisationsteam der Awo ein echter Flohmarktexperte gehört. Jörg Sönksen organisiert nicht nur den jährlichen Flohmarkt in der Altstadt während der Fischmeile, sondern ist selbst ein begeisterter Flohmarktbesucher mit einer Nase für Schnäppchen. So hat er mal für 5 Euro eine Schallplatte von Milva in einem unscheinbaren Rahmen erstanden. Später stellte sich heraus: Es war eine der Platin-Platten der italienischen Sängerin.

Lauenburg: Großer Flohmarkt in der Albinus-Gemeinschaftsschule

Nachdem der große Flohmarkt in der Altstadt inzwischen in ganz Nordeutschland seine Anhänger gefunden hat, entwickelt sich gerade die Lauenburger Indor-Alternative zu einem echten Geheimtipp. Zum dritten Mal gibt es Kram und Trödel, wo sonst das Schulessen ausgegeben wird. Für rund 70 Stände ist dort Platz, ein guter Teil ist schon vergeben.

Die Lauenburger Kinderkiste des Awo Jugendwerks war 30 Jahre lang die Adresse, wenn es darum ging, gut erhaltene Kleidung oder Spielzeug für Kinder zu ergattern. Doch in den vergangenen Jahren war das Interesse daran stark zurück gegangen. Die Organisatoren versuchten lange zu retten, was zu retten ist. Zuletzt war auch Kleidung für Erwachsene im Angebot. Doch das Interesse der Verkäufer schwand, Käufer blieben aus.

Selbst der Onlineverkauf schlug nicht richtig ein. „Alles hat seine Zeit, die der Kinderkiste ist nun vorbei“, bedauerte Mitorganisatorin Cordula Hartel. Am Einsatz der Ehrenamtler hat es jedenfalls nicht gelegen. Jetzt ist das Team der Kinderkiste an der Organisation des Flohmarktes in der Albinus-Gemeinschaftsschule beteiligt.

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Anmeldungen sind noch bis 1. November möglich

Wer sich noch einen Stand sichern möchte, sollte sich beeilen. Zwar läuft die Anmeldefrist noch bis zum ersten November, aber die Flächen sind schon gut gebucht. Für einen drei Meter langen Stand zahlen Verkäufer 30 Euro, jeder weitere Meter kostet 5 Euro. Professionelle Händler oder Anbieter von Neuwaren dürfen sich nicht bewerben. Die Anmeldung und weitere Informationen gibt es telefonisch unter der Nummer 0171/9 07 65 56.

Den Keller oder den Dachboden zu durchforsten, könnte sich auf jeden Fall lohnen: Im Schnitt liegen in den Haushalten ungenutzte Gegenstände im Wert von 1040 Euro herum. Das fand das Meinungsforschungsinstitut Ipsos im Auftrag der Flohmarkt-App „Shpock“ heraus. Seinen Namen verdankt der Flohmarkt übriges mittelalterlichen Kleidergaben der Fürsten. Einmal dem Volk überlassen, wurde mit diesen Stücken gehandelt. Dabei wechselte auch der eine oder andere Floh den Wirt.