Rosengarten. Eintritt für Lichterspektakel im Wildpark Schwarze Berge kostet 19 Euro ohne Speis und Trank. Lohnt das? Was Besucher vor Ort sagen.

„Auch bei uns haben einige Gäste den Eintrittspreis zur Lichtershow Lumagica moniert“, gibt Wildparksprecherin Kira Bugenhagen gleich zu Beginn. „Allerdings hat sich die Meinung nach dem Parkbesuch bei den meisten Gästen geändert, und auch wir sind überzeugt davon, dass der Preis mehr als gerechtfertigt ist“, ergänzt Bugenhagen.

Noch bis zum 14. Januar läuft die Lichtershow, die sich auf 35 liebevoll gestaltete Szenen mit insgesamt 300 handgefertigten 3D-Motiven im Wildpark Schwarze Berge bei Hamburg verteilt. Dafür wurden auf einem zwei Kilometer langen Rundweg rund 50 Kilometer Lichterketten installiert; aufwendige Lichterspiele mit Wasserprojektionen und Mitmachaktionen säumen die Wege.

Lumagica im Wildpark Schwarze Berge: Lange Schlangen an den Parkkassen

„Wir haben viele Monate Planung in die Lichtattraktion gesteckt. Vier Wochen lang haben zahlreiche Mitarbeiter in Zusammenarbeit mit den Lichtdesignern von Lumagica hart gearbeitet, um die Lichter zu installieren und die aufwendige Show zu gestalten“, erklärt Bugenhagen. Der Besucherzuspruch scheint den Eindruck zu bestätigen. Nach den ersten eher schwächer besuchten Wochenenden bilden sich mittlerweile jeden Donnerstag bis Sonntag lange Schlangen an den Parkkassen.

Ein bisschen Romantik muss auch sein: Der illuminierte Baum ist vor allem bei Paaren ein beliebtes Fotomotiv.
Ein bisschen Romantik muss auch sein: Der illuminierte Baum ist vor allem bei Paaren ein beliebtes Fotomotiv. © HA | LENTHE-MEDIEN

Selbst Kritiker, mit denen auch ein Reporter vor Ort sprach, sind nach dem Besuch von den Tiermotiven und dem illuminierten Aussichtsturm begeistert. „Dennoch ist es nicht gerade ein günstiges Familienvergnügen“, sagt Hannes Lüders aus Seevetal, der mit seiner Frau, fünf Freunden und vier Kindern in den Park gekommen ist.

Der Besuch im Wildpark-Shop muss nach Eintritt und Glühwein ausfallen

198 Euro haben sie an der Parkkasse berappen müssen, ein Kind mit zwei Jahren hatte freien Eintritt. „Wir haben dazu noch ein wenig gegessen und uns mit Glühwein und alkoholfreiem Kinderpunsch aufgewärmt, das hat noch einmal rund 50 Euro gekostet. Der Besuch im Merchandise-Shop muss ausfallen, auch wenn unsere Kleine gerne einen LED-Rock haben möchte“, so Lüders.

Der Eintrittspreis sei aber gerechtfertigt und der Preis für einen Glühwein mit Schuss sei mit 5 Euro angemessen. An kleinen Hütten und in der Kunsthandwerkerhalle gibt es die parktypische Verpflegung auch am Abend.

Vorsicht, Kleines: Ein riesige Raubkatze sorgt für ein gutes Fotomotiv.
Vorsicht, Kleines: Ein riesige Raubkatze sorgt für ein gutes Fotomotiv. © HA | LENTHE-MEDIEN

Der Verkaufsschlager ist das LED-Lichtschwert – es kostet 5 Euro

Dass es sich um eine gut vermarktete Veranstaltung handelt, die auch kommerziell erfolgreich sein muss, zeigt ein Blick in den Merchandise-Shop am Eingang. Ein LED-Leuchtrock kostet 8 Euro, ein buntes Sternenkissen 15 Euro und ein Lumagica-LED-Becher schlägt mit 5 Euro zu Buche. „Der Verkaufsschlager ist aber unser LED-Lichtschwert“, freut sich Bugenhagen, „es ist fast ausverkauft und kostet ebenfalls 5 Euro.“

Familienrabatte gibt es im Wildpark Schwarze Berge allerdings nicht – anders als bei Lumagica an den zahlreichen übrigen Standorten etwa in Leipzig oder Bad Pyrmont. Gruppen erhalten ab 20 Personen einen Rabatt von 2 Euro pro Ticket.

Die Spinnen haben riesige Netze gesponnen und sehen im Wald echt gruselig aus.
Die Spinnen haben riesige Netze gesponnen und sehen im Wald echt gruselig aus. © HA | LENTHE-MEDIEN

„Wir haben uns ganz bewusst gegen ein Familienticket entschieden“, erklärt Bugenhagen. Wer günstiger in den Park möchte, kann das Onlineticket nutzen, dort erhält man im Vorverkauf 2 Euro Rabatt auf das Ticket, außerdem erhalten Jahreskartenbesitzer einen weiteren Preisnachlass von jeweils 2 Euro pro Ticket.

Beim abendlichen Besuch gibt es keine Tiere im Wildpark zu sehen

Ein weiterer Kritikpunkt einiger Besucher ist, dass beim abendlichen Besuch keine Tiere zu sehen sind – und wenn man tagsüber den Park besuchen möchte, am Abend erneut bezahlt werden müsse. „Lumagica ist eine extra Veranstaltung, in Zusammenarbeit mit einem externen Dienstleister“, so die Tierparksprecherin, daher müsse man das eine vom anderen trennen.

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Der Wildpark selbst stelle lediglich mit seinen gutausgebauten Wegen und der Infrastruktur die Kulisse für den Lichterwald. Es gebe eh nicht viele Besucher, die von frühmorgens bis spät abends im Park bleiben möchten, das passe daher ganz gut.

Inzwischen bilden sich am Eingang des Wildparks lange Besucherschlangen: Die Lichtershow kommt an.
Inzwischen bilden sich am Eingang des Wildparks lange Besucherschlangen: Die Lichtershow kommt an. © HA | LENTHE-MEDIEN

Lichtermeer im Wildpark bei Hamburg: Tiere sollen Tag-Nacht-Rhythmus behalten

Wer aber erwartet, am Abend viele Tiere und Lichter zu sehen, der wird enttäuscht. „Wir möchten, dass unsere Wildtiere ihren natürlichen Tag-Nacht-Rhythmus behalten und haben daher die Gehege nicht ausgeleuchtet“, entgegnet Bugenhagen der Kritik von Parkbesuchern.

Die Tiere können sich daher in den weitläufigen Anlagen zurückziehen oder sich zeigen, wenn sie es möchten. „Wir müssen unseren Tieren auch die Ruhe gönnen, die sie in den Nacht- und Abendstunden brauchen“. Mit etwas Glück gelingt es den Besuchern aber, einen Blick auf schlafende und schnarchende Hängebauchschweine oder die immer hungrigen Ziegen zu ergattern.