Heidelberg. Beim Gas haben viele Versorger an der Preisschraube gedreht. Eine weltweit höhere Nachfrage treibt die Kosten. Und billiger wird es wohl absehbar nicht - der neue CO2-Preis steigt zum Jahreswechsel.

Für Gas zum Heizen und Kochen müssen viele Haushalte in Deutschland immer tiefer in die Tasche greifen. Nach Berechnungen des Vergleichsportals Verivox stiegen die Gaskosten für einen Musterhaushalt mit einem Jahresverbrauch von 20.000 Kilowattstunden zwischen Januar und August im Bundesdurchschnitt um über acht Prozent.

Die Gaspreise für Haushalte haben damit nach den Berechnungen des Vergleichsportals ein "Fünf-Jahres-Hoch" erreicht. Zuletzt sei Haushaltsgas im Januar 2016 so teuer gewesen.

Spotmarktpreise mehr als verdoppelt

"Die niedrigen Stände der Gasspeicher in Deutschland und die weltweit steigende Gasnachfrage haben die Spotmarktpreise für Gas im Laufe des Jahres mehr als verdoppelt. Dieser Anstieg wirkt sich langsam auf die Gaspreise für die privaten Verbraucher aus", erklärte Verivox-Energieexperte Thorsten Storck die Entwicklung.

Bisher habe deshalb auch noch kein regionaler Gasversorger für die kommenden Monate Gaspreissenkungen in Aussicht gestellt. Dagegen hätten aktuell 31 regionale Gasversorger für August, September und Oktober Preiserhöhungen von durchschnittlich 9 Prozent angekündigt. Bei einem Jahresverbrauch von 20.000 Kilowattstunden (Einfamilienhaus) entspreche das Mehrkosten von 128 Euro jährlich.

CO2-Preis steigt auf 30 Euro

"Wir erwarten in diesem Herbst eine größere Gaspreiswelle", sagte Storck. "Denn neben höheren Großhandelspreisen steigt auch der CO2-Preis für fossile Brennstoffe zum Jahreswechsel von 25 auf 30 Euro pro Tonne. Diese Kosten geben viele Gasversorger direkt an ihre Kunden weiter."

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