Innerhalb von zwei Tagen legen sie die Streifenfundamente, und wir können mit dem Gießen der Bodenplatte beginnen.

Auf unserem Grundstück geht es zu wie auf einem Ameisenhaufen, zu jeder Tageszeit sieht man die orangefarbenen Jacken der Bauarbeiter durch das Dickicht der Knickbepflanzung leuchten. Meinem Mann Clint und mir ist das recht, denn innerhalb von zwei Tagen legen sie die Streifenfundamente, und wir können mit dem Gießen der Bodenplatte beginnen.

Dazu wurden eine Holzverschalung aufgestellt und der Boden mit einer Dämmung sowie Stahlmatten versehen. Diese sind für die Statik des Hauses sehr wichtig und müssen im Süd-West-Bereich aufgrund der großen Fensterfläche sogar in einer höheren Stärke eingebaut werden. Bevor gegossen wird, überprüfen wir daher alles noch einmal. Natürlich mit dem Millimetermaßband, da sind wir pingelig.

Alles ist ordnungsgemäß eingebaut, auch der Bauleiter gibt sein Okay zum "Beton, marsch!". In der Woche, wo die Bodenplatte trocknen muss, haben wir genug zu tun: Wir tätigen eine Überweisung nach der anderen; die Rechnungen trudeln quasi täglich bei uns ein. Wir haben zwar die Nebenkosten sehr großzügig budgetiert und beim Haus einen Festpreis vereinbart, aber es ist dennoch ein seltsames Gefühl, privat so oft solche hohe Summen zu überweisen.

Die Woche ist rum, die Bodenplatte trocken, die Maurerarbeiten können beginnen. Ich bin wahnsinnig gespannt und würde am liebsten anstatt ins Büro sofort zur Baustelle fahren. Aber das Haus will ja bezahlt werden, also setze ich mich erst nach Feierabend ins Auto. Voller Vorfreude biege ich in unser Grundstück ab - und bin wie paralysiert: Die Westseite steht schon fast komplett, auch auf den anderen Seiten wurde mit dem Außenmauerwerk begonnen, ebenso mit den Innenwänden. Ich steige aus und gehe um das Haus herum, begutachte jeden einzelnen Stein. Ich kann es gar nicht glauben: So viele Monate haben wir gemeinsam geplant, so viel Herzblut reingesteckt und dafür auch gern einmal Stress und Ärger in Kauf genommen. Verstohlen muss ich mir einige Tränen der Rührung aus den Augenwinkeln wischen. Unser "Bauhaus-Cottage" wird Realität, und ich stehe schon mittendrin.

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