Regenschutz und Stilelement: Nachträglich montierte Überdachungen aus Stahl und Glas sind funktional und sehen gleichzeitig elegant aus.

"Die sintflutartigen Regengüsse nehmen doch immer mehr zu", sagt Jörn A. Caspar, während er unter dem neuen gläsernen Vordach steht. "Damit wir im Kellerabgang nicht dauernd Wasser haben, mussten wir eine Lösung finden." Mit der ist der Hausbesitzer aus Ahrensburg jetzt sehr zufrieden. Das elegante Stahl-Glas-Vordach habe schon viele gute Dienste geleistet. Nicht nur, dass das Wasser ablaufe, auch Laub und Schnee seien kein Problem mehr. "Außerdem", so Casper weiter, "ist das Dach von der Straße aus kaum zu sehen, und genau das wollten wir."

Die richtige Lösung für ein Haus zu finden, ist gar nicht so einfach. "Ich würde immer den Kunden besuchen, mir das Entree anschauen und mit ihm über konstruktive und gestalterische Möglichkeiten reden", sagt Ulrich Zeiger vom Büro Wacker Zeiger Architekten. Es komme darauf an, was der Kunde wünsche. "Will er nur nicht nass werden oder soll der Eingang zur Adresse werden? Ist Letzteres gewünscht, kann man überlegen, ob man nicht noch ein wenig weiter geht, als nur ein Glasdach zu montieren."

Jede Maßnahme muss auch baurechtliche Vorgaben berücksichtigen. "Vordächer bis 1,50 Meter Tiefe sind nach Hamburger Bauordnung genehmigungsfrei, sofern die Abstandsflächen zur Nachbarbebauung eingehalten werden", sagt Karl-Hermann Lortz vom Bauamt Altona. Sollte das Gebäude unter Denkmalschutz oder in einem Erhaltungsgebiet stehen, müssten die entsprechenden Ämter ebenfalls zustimmen. Ist die rechtliche Seite aber erfüllt, haben Nachbarn nur geringe Chancen, solche Maßnahmen zu verhindern.

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Bei Häusern, besonders Altbauten, deren Charakter man nicht verändern wolle, und die eigentlich kein Vordach haben sollten, empfiehlt Ulrich Zeiger, Glasplatten zu verwenden. Lösungen mit Seitenwand betonten dagegen stärker den Eingang. "Solche Eingriffe in die Gestaltung sollten gut geplant werden", rät der Architekt.

Nur wenige Bauherren möchten für Vordächer viel Geld ausgeben. "Die Grenze liegt bei 3000 bis 4000 Euro", sagt Zeiger. Bei diesem Budget kommen Architektenlösungen nur selten zum Tragen. Stattdessen haben häufig Anbieter aus dem Internet die Nase vorn. Auch Jörn A. Casper hat so seine Lösung gefunden. "Ich habe in unserer Siedlung einige Glas-Überdachungen gesehen und danach gegoogelt. Interessanten Unternehmern haben wir dann Bilder unserer Fassade geschickt. Auf dieser Grundlage bekamen wir aussagekräftige Angebote, zwischen denen wir uns entscheiden konnten." Die Caspars entschieden sich für eine Firma aus Detmold, die dann auch vor Ort mit eigenem Personal montierte.

Dank Internet agieren viele Anbieter mittlerweile bundesweit. Auch das Unternehmen Vordach-Design aus Falkensee gehört dazu. "Wir waren eines der ersten in Deutschland und sind seit 1998 am Markt", sagt Inhaber Toralf Straub. Die modularen Stahl-Glas-Lösungen des Unternehmens eignen sich auch für gedämmte Gebäude. "Wir kleben Gewindestangen in die Wärmedämmfassade. Die Vordachträger verfügen über Innengewinde und werden aufgeschraubt. So können wir den Druck auf die Wand individuell anpassen", sagt der Experte. Die Abdichtung zur Wand erfolge dann mithilfe von Moosgummi.

Vordächer sollten unbedingt eine Zulassung und einen statischen Nachweis besitzen, damit bei Sturm oder Schneefall keine Gefahr besteht - auch wenn bei einer durchschnittlichen Größe von zwei bis vier Quadratmetern die Lasten überschaubar sind. Hersteller geben in der Regel zehn Jahre Gewährleistung. "Wenn das Dach in zehn Jahren noch hängt, dann kommt es auch nicht mehr runter", ist sich Jörn A. Casper sicher und betont: "Diese Investition hat sich nach meiner Einschätzung wirklich gelohnt."

www.ab-glasunddesign.de , www.vordach-design.de