Die Deutschen schlucken immer mehr Pillen. Allein die gesetzlichen Krankenkassen geben jeden Monat mehr als zwei Milliarden Euro für Medikamente...

Die Deutschen schlucken immer mehr Pillen. Allein die gesetzlichen Krankenkassen geben jeden Monat mehr als zwei Milliarden Euro für Medikamente aus. Hinzu kommt eine erhebliche Zahl von Arzneien, die zum Beispiel aus dem Internet geordert werden. Noch immer gilt die Pharmabranche als langfristig krisenfester Teil der boomenden Gesundheitswirtschaft. Umsatzrenditen von 20 Prozent sind hier möglich. Das gelingt meist jedoch nur, solange aufwendig erforschte Mittel noch dem Patentschutz unterliegen. Laufen die Rechte aus, schlägt die Stunde der Hersteller von sogenannten Nachahmerpräparaten (Generika). Deren Kopien sind deutlich preisgünstiger. Die Produzenten hatten jedoch auch keine Kosten mit der jahrelangen Entwicklung, Erprobung und Zulassung der Wirkstoffe.

Einige der sogenannten Lifestyle-Medikamente sind ohne Rezept erhältlich. Rezeptpflichtige Arzneien werden im Internet angepriesen. 85 Prozent der Internetapotheken bieten den Versand rezeptpflichtiger Medikamente ohne Vorlage eines Arztrezepts, so das US-Zentrum für Sucht und Substanzmissbrauch ("Casa") der Universität Columbia, New York in einer Studie anhand 365 Internethändlern.