Patientinnen können so schonend operiert werden, dass sie nach wenigen Stunden wieder nach Hause gehen dürfen.

Ich fühle mich schon wieder fit", sagt Heike B. Dabei ist es erst fünf Tage her, dass ihr die Gebärmutter entfernt wurde. "Ich hatte Myome, die sich dann so stark vergrößert haben, dass meine Frauenärztin mir zur Operation geraten hat", sagt die 44 Jahre alte Betriebswirtin. Sie wandte sich an die Tagesklinik Altonaer Straße, wo dann der Eingriff durchgeführt wurde - mithilfe der Schlüssellochchirurgie über winzige Schnitte in der Bauchdecke. "Wenn möglich, würde man immer versuchen, die Gebärmutter zu erhalten und die Myome, gutartige Wucherungen der Gebärmuttermuskulatur, isoliert zu entfernen", sagt Dr. Andreas Salfelder, Gynäkologe in der Tagesklinik Altonaer Straße. Bei Heike B. waren die Myome so groß, dass diese Methode nicht mehr möglich war.

Für die Gebärmutterentfernung gibt es zwei Verfahren: "Bei gutartigen Wucherungen der Gebärmutter reicht es, wenn man nur den Gebärmutterkörper entfernt, den Gebärmutterhals aber belässt", erklärt Salfelder. Diese "Lash-Methode" setzt sich immer mehr durch, weil am Gebärmutterhals die Bänder befestigt sind, die eine Scheidensenkung verhindern. Bei bösartigen Veränderungen des Uterus und bei Krebsvorstufen würde man die ganze Gebärmutter herausnehmen.

Beide Eingriffe führen die Ärzte in der Tagesklinik endoskopisch durch. Über drei kleine Schnitte in der Bauchdecke von fünf bis zehn Millimetern werden eine Kamera und Röhren für die Instrumente in die Bauchhöhle vorgeschoben. "Dann wird bei der Lash-Methode der Gebärmutterkörper vom -hals abgetrennt und durch die Röhren aus der Bauchhöhle entfernt", erklärt Salfelder. Die OP dauert ungefähr anderthalb Stunden.

Bei der Totaloperation wird die Gebärmutter vom umgebenden Gewebe und den zuführenden Blutgefäßen getrennt und dann durch die Scheide entfernt", erklärt Dr. Adolf Gallinat, ebenfalls Gynäkologe in der Tagesklinik.

Der Vorteil gegenüber herkömmlichen Methoden: Der Patientin bleibt ein Bauchschnitt erspart, sie hat deutlich weniger Schmerzen und ist schneller wieder auf den Beinen.

Auch die Rate an Komplikationen, wie Nachblutungen oder Infektionen, ist geringer. "Und mit der endoskopischen Methode können wir Spätkomplikationen verhindern, wie etwa Verwachsungen in der Bauchhöhle oder eine Schwäche des Beckenbodens, die Senkungen von Gebärmutter und Blase verursachen können", betont Gallinat.

Beide OPs können ambulant durchgeführt werden. Meist dürfen die Frauen sechs Stunden nach dem Eingriff nach Hause. "80 Prozent dieser Operationen machen wir ambulant. Manchmal lässt sich eine kurze stationäre Überwachung nicht vermeiden, z. B. bei ernsteren Begleiterkrankungen", so Salfelder.

In Hamburg ist die Tagesklinik Altonaer Straße nach eigenen Angaben die einzige Einrichtung, in der diese Eingriffe komplett ambulant vorgenommen werden. 2007 haben die Ärzte dort 236 Lash-OPs durchgeführt und 30 totale Gebärmutterentfernungen. Endoskopische Operationen sind die Spezialität dieser Klinik, die 1984 gegründet wurde. Für die Qualität der Behandlung spricht auch, dass sechs Operateure die höchste Zertifikatstufe für endoskopisches Operieren in der Gynäkologie, MIC-Zertifizierungen, von der Arbeitsgemeinschaft Endoskopie (AGE) verliehen bekommen haben. Zusätzlich ist die Tagesklinik von der AGE zum gynäkologisch-endoskopischen Ausbildungszentrum ernannt worden. Dieses Zertifikat besitzen nur noch Zentren in Kiel, Köln und Oldenburg.