Wann wird ein grauer Star operiert? Wie behandelt man einen grüner Star? Kann man vorbeugend etwas für die Augen tun? Vier Hamburger Augenspezialisten gaben Rat.

Was ist eine Makuladegeneration?

Bei dieser Erkrankung findet im höheren Alter am Punkt des schärfsten Sehens an der Netzhaut eine Degeneration statt, die die normale Funktion behindert. Bei der feuchten Makuladegeneration bilden sich an diesem Punkt neue Blutgefäße unter der Netzhaut, und es sammelt sich Flüssigkeit in den Netzhautschichten, was das Sehen weiter verschlechtert. Die Patienten können dann einen Gegenstand, den sie mit den Augen fixieren, nicht mehr scharf oder gar nicht mehr sehen.



Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es bei der Makuladegeneration?

Es gibt für bestimmte Stadien der Makuladegeneration unterschiedliche Therapieformen, die sich im Wesentlichen auf die feuchte Form beziehen. Bei vielen Stadien kann man Medikamente ins Auge injizieren, die die Neubildung der Blutgefäße hemmen. Das kommt aber nur für Patienten infrage, bei denen die Sehschärfe nicht bereits zu weit reduziert ist. Die Grenze liegt etwa bei fünf Prozent.



Helfen Multivitaminpräparate bei der Makuladegeneration?

Bei der Makuladegeneration muss man unterscheiden zwischen der trockenen und der feuchten Form. Bei einer trockenen Makuladegeneration ist es nach wie vor so, dass es eine nachgewiesenermaßen wirksame Therapie nicht gibt. Für die Einnahme von Multivitaminpräparaten hat sich in einer großen Studie nur bei einer Unterform ein belegbarer Effekt gezeigt, und zwar, wenn ein Patient auf einem Auge schon eine feuchte Form der Makuladegeneration hat und auf dem anderen Auge eine trockene Makuladegeneration.



Wie kann ich bei einer Makuladegeneration besser sehen?

Unser Sehen geht nicht nur vom Sehzentrum aus, sondern auch von den Seiten. Wenn im Zentrum durch die Makuladegeneration eine Narbe entstanden ist, ist am Rand dieser Narbe noch scharfes Sehen möglich. Das können Sie einsetzen, wenn sie nicht genau auf das Objekt schauen, das Sie sich ansehen wollen, sondern ein wenig daneben.



Welche Hilfsmittel gibt es, um das Sehvermögen bei Makuladegeneration zu verbessern?

Es gibt spezielle Lesegeräte und die sogenannte Lupenbrille, die individuell angepasst werden muss. Dafür gibt es Spezialambulanzen, etwa in augenärztlichen Praxen oder auch spezialisierte Geschäfte. Die Kosten werden in der Regel von den Krankenkassen übernommen, wenn die Sehfähigkeit sehr reduziert ist.



Kann ich mich bei einer feuchten Makuladegeneration am grauen Star operieren lassen?

Die Frage kann man nicht prinzipiell mit Ja oder Nein beantworten. Wir raten von einer Operation immer dann ab, wenn die Linsenentfernung wegen der schlechten Netzhautfunktion keine Verbesserung herbeiführen wird und wenn es Hinweise darauf gibt, dass die Entfernung des grauen Stars einen negativen Einfluss auf die Makuladegeneration haben wird. Solange die Makuladegeneration feucht ist, wird man zurückhaltend sein. Der Operateur wird immer Nutzen und Risiko gegeneinander abwägen.



Wie wird bei einer Linsentrübung, dem sogenannten grauen Star, eine neue Linse eingesetzt?

Das Auge ist wie eine Kamera aufgebaut. Es gibt einen optischen Anteil und einen dahinter gelegenen Teil, der das aufgenommene Bild ans Gehirn weiterleitet, wo es verarbeitet wird. Im optischen Teil liegt die Linse, die hinter der Hornhaut und der Pupille sitzt. Um diese auszutauschen, machen wir einen sehr kleinen Schnitt zwischen einem und drei Millimetern am Rand der Hornhaut, führen sehr feine Instrumente weiter bis zur Linsenkapsel, in die wir ein kleines Loch schneiden. Durch diese Öffnung kann man die Linse absaugen und eine Kunstlinse in den intakten Kapselsack einsetzen.



Wann muss ein grauer Star operiert werden?

Das hängt von der Sehschärfe und den Beschwerden ab. Wenn die Sehschärfe noch 90 Prozent beträgt und Sie noch wenig Einschränkungen haben, würde man nicht schnell operieren. Wenn Sie nachts beim Autofahren sehr blendungsempfindlich sind, könnte man sich auch bei einer relativ guten Sehschärfe entschließen, früher zu operieren.



Wie lange hält eine neue Linse bei grauem Star?

Bei der Staroperation wird eine Kunststofflinse eingesetzt, die ewig hält. Das Einzige, was passieren kann, ist, dass nicht diese Linse nachtrübt, sondern der Kapselsack der alten Linse. Das merken Sie daran, dass das Sehen einige Monate nach der Operation wieder ein wenig schlechter wird. Der Augenarzt kann durch einen Lasereingriff diese Kapselsacktrübung beheben.



Kann ich Probleme bei der Operation eines grauen Stars bekommen, wenn ich bereits grünen Star habe?

Wenn Sie einen grünen Star haben, ist eine solche Operation genauso möglich wie bei Patienten, die nur grauen Star haben. Die Operation ist in solchen Fällen genauso sicher.



Können Medikamente gegen grünen Star Reizungen am Auge verursachen?

Dieses Problem bei der Behandlung des Glaukoms mit Augentropfen ist nicht selten. Sie können versuchen, in Rücksprache mit Ihrem behandelnden Augenarzt Augentropfen gegen den grünen Star zu nehmen, die kein Konservierungsmittel enthalten. Die andere Möglichkeit wäre, Augentropfen auszuwählen, die nur einmal am Tag angewendet werden müssen. Wenn zusätzlich ein sogenanntes trockenes Auge vorliegt, kann zusätzlich ein anderes Medikament getropft werden, ein Tränenersatzmittel.



Wann reichen Augentropfen aus und wann muss ein grüner Star operiert werden?

Solange man mit den Augentropfen gut zurechtkommt und der Augeninnendruck damit langfristig stabil bleibt, würde ich daran nichts ändern. Wenn es ein fortschreitender Verlauf ist, ist es legitim, sich zu einer Operation zu entschließen. Bei einem solchen Eingriff werden im Auge künstliche Abflusswege geschaffen.



Was ist ein Engwinkelglaukom?

Viele Menschen, insbesondere die, die weitsichtig sind, haben einen engeren vorderen Augenabschnitt und damit einen engeren Kammerwinkel, in dem das Augenwasser abfließt. Wenn dieser Winkel sehr eng ist, kann der Augendruck ansteigen, insbesondere wenn es dunkel wird und das Auge von sich aus eine weite Pupille bekommt. Um einem Glaukom vorzubeugen, sollte man mit dem Laser eine sogenannte Iridotomie durchführen. Dabei wird mit dem Laser unter örtlicher Betäubung ein kleines Loch in der Regenbogenhaut erzeugt und so eine Verbindung zwischen vorderer und hinterer Augenkammer geschaffen.



Was bedeutet es, wenn man Fusseln und Lichtblitze sieht?

Diese beiden Symptome kommen häufig vor und sollten vom Augenarzt abgeklärt werden. Die Fusseln, auch bezeichnet als "fliegende Mücken", sind in der Regel Glaskörpertrübungen, die an sich harmlos sind. Die Blitze sind Hinweise auf Veränderungen im Auge. Deswegen sollte in diesem Fall die komplette Netzhaut vom Augenarzt untersucht werden. Die Blitze entstehen, wenn sich der geleeförmige Glaskörper im Auge von seiner Unterlage, der Netzhaut, abhebt. In der Regel ist bei der Untersuchung beim Augenarzt dann nichts zu sehen. Wenn etwas zu sehen ist, das können Vorstufen von Löchern oder Netzhautablösungen sein, wird der Arzt Sie an einen Spezialisten überweisen, der das behandelt, zum Beispiel mit einer Lasertherapie.



Nach einer Verletzung hat sich auf der Hornhaut ein kleiner Knoten gebildet, sodass ich auf dem betroffenen Auge nur noch 20 Prozent sehen kann. Kann mir durch eine Operation geholfen werden?

Man muss zunächst untersuchen, was genau an der Hornhaut, dem vorderen klaren Teil des Auges, geschädigt ist. Wenn nur die Hornhaut geschädigt und der hintere Teil des Auges intakt ist, dann ist ein operativer Eingriff an der Hornhaut sicherlich Erfolg versprechend. Das kommt darauf an, wie gut Ihre Sehschärfe ist. Das müsste man untersuchen und dann im Einzelfall entscheiden, ob eine Hornhautverpflanzung infrage kommt.



Abends kann ich Kleingedrucktes nur noch mit einer Lupe lesen. Woher kommt das?

Das nennt man die Alterssichtigkeit, die Mitte bis Ende 40 beginnt, meistens damit, dass man bei schlechter Beleuchtung schlechter sehen, aber bei Sonnenlicht noch gut lesen kann. Sie können sich das Leben erleichtern, wenn Sie sich für die Situationen, in denen sie so nicht mehr zurechtkommen, eine Lesebrille zulegen.



Ich bin 44 Jahre alt. Was kann ich tun, um Augenerkrankungen vorzubeugen?

Eine Vorbeugung gibt es nicht. In dem Alter würde man empfehlen, einmal pro Jahr beim Augenarzt einen Check-up machen zu lassen, insbesondere den Augendruck zu testen.


Privatdozent Dr. Ulrich Schaudig, Chefarzt der Abteilung für Augenheilkunde an der AK Barmbek, Dr. Jan Zurdel, Oberarzt der Abteilung für Augenheilkunde an der AK Barmbek, Dr. Zurdel, Dr. Udo Heuer, niedergelassener Augenarzt, Dr. Eike Matthiessen, niedergelassener Augenarzt, Dr. Schaudig, Dr. Schaudig, Dr. Zurdel, Dr. Matthiessen, Dr. Zurdel, Dr. Schaudig, Dr. Matthiessen, Dr. Matthiessen, Dr. Matthiessen, Dr. Heuer, Dr. Heuer, Dr. Zurdel, Zusammengestellt von Cornelia Werner