Semesterstart: An der Universität Hamburg beginnt heute die Vorlesungszeit

Wo ist der schönste Platz auf dem Campus? Wo halten Sie sich am liebsten auf? Diese Frage stellte das Abendblatt Frauen und Männern, die sich in der Uni auskennen: Studenten und Studierendenvertretern, Professoren und der Geschäftsführerin des Studierendenwerks. Heraus kamen sehr persönliche Orte und Bekenntnisse: ein Treffpunkt, der erst erkämpft werden mußte; ein Keller mit Millionen Jahre alten Exponaten; grüne Oasen - oder ein Cafe, in dem junge Leute aus der ganzen Welt zusammenkommen.

Ein Cafe zum Leute-Treffen

Janna Schumacher (24), AStA-Vorstand: "Am liebsten bin ich in unserem Fachschaftscafe im dritten Stock des Philturms, dem Cafe Creisch. Hier kann ich meine Freistunden verbringen, lesen, Freunde treffen. Und hier trifft sich der Fachschaftsrat Germanistik.

Es ist ein Ort, der erkämpft wurde. In den Streiks der 80er Jahre wurden einige Räume besetzt. Sie bieten seitdem Studierenden die Möglichkeit, selbstverwaltet ihren Unialltag zu gestalten, gemeinsam politisch aktiv zu werden."

Cafe Creisch, Von-Melle-Park 6

Licht und Leben

Prof. Dr. Holger Fischer , Vizepräsident der Universität: "Das Foyer im Westflügel ist voller Licht und Leben. Hier herrscht eine schöne Mischung aus Entspannung und regem Studienbetrieb."

Westflügel Uni-Hauptgebäude, Edmund-Siemers-Allee 1

Einblicke in die Erdgeschichte

Prof. Dr. Christian Betzler , Geschäftsführender Direktor des Geologisch-Paläontologischen Instituts: "Mein Lieblingsort ist unser Geologisch-Paläontologisches Museum im Keller des Geomatikums. Ich verbringe gern Zeit zwischen den Exponaten, die eine halbe Million Jahre Erdgeschichte wiedergeben. Es ist kein Ort der trockenen Wissenschaft, sondern man kann geologische Prozesse sehen und anfassen. Das gibt diesem Ort die besondere Atmosphäre."

Geologisch-Paläontologisches Museum, Bundesstraße 55

Ein Ort absoluter Ruhe

Prof. Michael Böttger, Geschäftsführender Direktor des Biozentrums und des Botanischen Gartens Klein Flottbek: "Mein Lieblingsort ist der japanische Themenbereich unseres Botanischen Gartens. Es ist ein Ort absoluter Ruhe, eine Mischung aus Kunst und Natur. Hier bereiten sich unsere Studenten auf ihre Vorlesungen vor. Wo sonst in Hamburg kann man in dieser Atmosphäre studieren?"

Neuer Botanischer Garten, Klein Flottbek, Ohnhorststraße 18

Erholung im Garten

Dr. Ulrike Pfannes, Geschäftsführerin des Studierendenwerks Hamburg: "Bei schönem Wetter bin ich mittags gern an der frischen Luft. Der Sommergarten des Studierendenwerks vor dem Wiwi-Bunker lädt ein, auf einen Kaffee oder auch mehr zu bleiben. Mit seiner stimmungsvollen Pflanzendekoration ist unser Sommergarten ein beliebter Treffpunkt für Studierende, die dort nicht nur einen Snack aus Mensa oder Cafe-Shop genießen, sondern auch Kontakte knüpfen. So kehrt man gut erholt in die Vorlesung oder an den Arbeitsplatz zurück."

Garten am Wiwi-Bunker, Von-Melle-Park 5

Aus aller Welt

Lissette Mächler (26) kam aus Kolumbien an die Uni Hamburg. Zur Zeit macht sie ihr Examen in Germanistik, Medienkultur und Lateinamerikastudien: "Mein Lieblingsort ist das ,Piasta-Cafe'. Hier treffen sich Studenten aus der ganzen Welt, es herrscht eine herrlich internationale Atmosphäre. Für mich war das Cafe damals die erste Anlaufstelle als ausländische Studentin in Hamburg. Mittlerweile ist es meine zweite Heimat geworden."

"Piasta-Cafe", ESG Schlüterstraße 2a

Abends an den Teich

Anne Faber (25) studiert Geschichte und Latein im siebten Semester.

Janosch Faber (25) studiert Geschichte, Sinologie und Mittelalterstudien im siebten Semester. Sie haben im Juli 2005 geheiratet: "Unser Lieblingsplatz ist die ,PI-Alster', weil man da im Sommer - nach einem arbeitsreichen Tag in der Bibliothek versteht sich - ein verdientes Feierabendbier trinken kann, während einem die untergehende Sonne den Kopf erhellt."

Teich vor dem Pädagog. Institut, Von-Melle-Park 8