Russische Atomeisbrecher sind auch im Westen des Kontinents sehr beliebt. So fahren die "Sowjetski Sojus" und die "Jamal" regelmäßig zahlungskräftige Touristen zum Nordpol. Forscher aus der europäischen Union nutzen in Gemeinschaftsprojekten die gewaltige Kraft dieser von Nuklearreaktoren angetriebenen Stahlkolosse, wenn schwedische oder deutsche Forschungseisbrecher mit den Verhältnissen im Eismeer nicht mehr fertigwerden. Dem sowjetischen Atomeisbrecher "Arktika" gelang es 1977 als erstes Schiff, durch das Meereis bis zum Nordpol vorzudringen. Unter Wasser hatten Atom-U-Boote dieses Ziel allerdings längst erreicht. Der erste sowjetische Atomeisbrecher wurde im Dezember 1959 unter dem Namen "Lenin" in Dienst gestellt. Die Lenin hatte im Winter 1966/67 wohl einen Reaktorunfall, über den im Westen allerdings praktisch nichts bekannt wurde. Damals wie heute versorgen sieben inzwischen zivile russische Atomeisbrecher die Menschen an der Eismeerküste Sibiriens und halten die Schiffahrtswege im hohen Norden des Landes frei. Die Reaktoren dieser Eisbrecher sollen jetzt als schwimmende Atomkraftwerke eingesetzt werden.