Sie hat milliardenschwere Industrien hervorgebracht, neue Kommunikationswege geschaffen und bildet den Grundstein unserer Informationsgesellschaft. Kaum eine Disziplin hat sich in den vergangenen 40 Jahren so rasant entwickelt wie die Informatik. "Grundsätzlich ist Informatik die Wissenschaft von der systematischen Informationsverarbeitung mit Computern", erläutert Professor Matthias Jarke, Präsident der Gesellschaft für Informatik. Der Begriff setzt sich aus den Wörtern Information und Automatik zusammen.

Die Informatik erforsche, welche neuen Chancen diese Technik bietet. "Sie benennt aber auch die Risiken, die mit diesen neuen Chancen verknüpft sind und diskutiert, wie diese beherrschbar sind", sagt der Wissenschaftler. Denn längst ist der Computer mehr als nur eine Arbeitsmaschine.

Vielmehr eröffnet die Informatik der Forschung und Technik völlig neue Dimensionen. Beispielsweise gewinnen Wissenschaften neue Erkenntnisse mehr und mehr nur dadurch, weil es effizientere Rechner und Programme gibt. So wäre die Entzifferung des menschlichen Erbgutes oder die Erfassung von biometrischen Daten an Ländergrenzen ohne Informatik nicht möglich.

Darüber hinaus erlaubt die Informatik das Experimentieren in virtuellen Laboren. Mit ihrer Hilfe werden Klimaentwicklungen modelliert oder das Bevölkerungswachstum simuliert.

Informatik ist heute sowohl eine eigenständige Wissenschaft wie eine Hilfswissenschaft. Ein Schicksal, das sie mit der Mathematik teilt.