Das 110 Meter lange Kreuzfahrtschiff "Bremen" wurde am 22. Februar 2001 im Südatlantik von einer Riesenwelle getroffen. Bei gutem Wetter hatte das Schiff mit 137 Passagieren an Bord von Südargentinien Richtung Rio abgelegt. Wie aus heiterem Himmel brach ein Unwetter herein, der Sturm wehte mit Windstärke 14. Dann sah Kapitän Heinz Aye, damals 64 Jahre alt und 48 Jahre zur See gefahren, etwas, das er noch nie erlebt hatte: Eine 35 Meter hohe Wellenwand rast auf sein Schiff zu und begräbt es für kurze Zeit unter sich. Grünes Wasser überall. Die Brückenfenster platzen, das eindringende Wasser zerstört die Bordelektronik, die Maschinen fallen aus. Das Schiff ist manövrierunfähig, treibt mit 40 Grad Schlagseite im Ozean. Nach einer unendlich langen halben Stunde gelingt es den Maschinisten, den Hilfsdiesel zu starten, und Kapitän Aye kann das Schiff in den Wind drehen. Die Riesenwelle knickte Radarmasten um, riss Feuerlöscher aus den Halterungen. Als Havarist wurde das Kreuzfahrtschiff vier Tage später in den Hafen von Buenos Aires geschleppt. (hi)