Berlin. Schon wieder regnet es äußerst wenig - und der Wald kämpft nocht mit den Nachwirkungen von zwei Hitzesommern. Naturschützer schlagen Alarm.

Der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) befürchtet in diesem Jahr einen deutlichen Anstieg der Waldschäden. Grund sei die anhaltende Trockenheit nach zwei Hitzesommern, teilte der Verband zum Internationalen Tag des Baumes an diesem Samstag mit.

Bei Schäden seien Größenordnungen von 500.000 Hektar und mehr nicht mehr unvorstellbar, sagte Nabu-Präsident Jörg-Andreas Krüger. Das wäre mehr als bisher.

Momentan wirkten viele Bäume durch den frischen Blattaustrieb vital. Doch bereits die Jahre 2018 und 2019 waren außergewöhnlich trocken und heiß. Der Winter fiel erneut sehr mild aus. Die Niederschläge reichten bisher nicht, um die Wasservorräte des Bodens aufzufüllen. Das führe zu erhöhtem Trockenstress für die Wälder, so der Verband. Borkenkäfer hätten so ideale Voraussetzungen für eine Massenvermehrung. Dazu komme die Gefahr von Waldbränden.

Das Bundeslandwirtschaftsministerium beziffert die geschädigte Waldfläche für die Jahre 2018 bis 2020 nach Nabu-Angaben auf 245.000 Hektar. Rund 90 Prozent des Schadholzes entfielen dabei auf Nadelholz, vorwiegend Fichten. Vor allem in den Mittelgebirgen werde sich damit das Landschaftsbild massiv ändern und die ökologische Leistungsfähigkeit der Wälder sinken, mahnte der Nabu. Damit neue, angepasste Laubmischwälder aufwachsen können, müsse der Klimawandel verlangsamt und begrenzt werden, um dem Wald die Chance zur Selbsthilfe geben.